Niederberg/Ratingen

Die „Russengruft“ in Langenberg

Schüler haben die Geschichte der Zwangsarbeiter erforscht

Die Historikerin Kerstin Griese hat am Tag des Denkmals auf dem Langenberger Friedhof an die Geschichte der so genannten „Russengruft“ erinnert. Anlass waren die Recherchen des Langenberger Norbert Schäfer. Er ist Lehrer an der katholischen Realschule in Essen und hat zusammen mit seinen Schülern die Geschichte der Zwangsarbeiter in Langenberg erforscht. Sie wollten sich nicht mit der Auskunft zufrieden geben, dass in der „Russengruft“ nur Unbekannte beerdigt seien.

Die Velberter Abgeordnete Griese, die dem Kuratorium der „Zwangsarbeiterstiftung“ angehört, würdigte in ihrer Ansprache das Engagement der Schüler. „Sie waren im Velberter Stadtarchiv und haben auf einmal herausgefunden, dass auch Kinder der Zwangsarbeiter unter den gleichen schlimmen Umständen wie ihre Eltern hier lebten. Und dass sie sogar selbst Zwangsarbeit leisten mussten.“

Die Zwangsarbeiter seien viele Jahrzehnte lang vergessene Opfer gewesen, sagte Kerstin Griese. Erst seit zirka 15 Jahren gebe es intensivere Forschungen, nachdem Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1985 in seiner Rede zum 8. Mai auch an die Zwangsarbeiter gedacht hatte.

12.9.05

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