Kirche und Politik

Gesprächskreis trifft sich in der Moschee

Kerstin Griese, Frank Schulte und Özdemir Akkus.

Die Ratinger Moschee war Tagungsort des von Kerstin Griese initiierten Gesprächskreises „Kirche und Politik“. Interreligiöse Fragen waren das Thema der Diskussion, der eine Führung durch die Moscheeräume voranging.

„Die verschiedenen Religionen stehen sich viel näher, als die meisten Leute vermuten“, stimmte Kerstin Griese dem Pfarrer Frank Schulte zu, der aus seinen Erfahrungen mit dem interreligiösen Gespräch in Ratingen berichtete. Der Höhepunkt der gegenseitigen Kontakte, die 2000 ins Leben gerufen wurden, sei das Musical „Kinder Abrahams“ gewesen. Dabei sei deutlich geworden, wie viele Gemeinsamkeiten es zwischen Judentum, Christentum und Islam gibt.

An dem Gesprächskreis „Kirche und Politik“ nehmen der Türkisch-Islamische Verein, der Jüdische Kulturverein sowie eine Reihe von evangelischen und katholischen Gemeinden aus Niederberg und Ratingen teil. Nach Treffen im Bundestag, zu dem Kerstin Griese eingeladen hatte, und beim niederbergischen Superintendenten Rolf Breitbarth war der Besuch der Moschee bereits der dritte gemeinsame Termin des im letzten Jahr entstandenen Gesprächskreises.

Einig war man sich in den Gesprächen, dass wesentlich mehr für die Integration der Migrantinnen und Migranten getan werden müsse. „Das Beherrschen der deutschen Sprache ist dabei insbesondere für die Kinder enorm wichtig“, sagte Kerstin Griese. Özdemir Akkus erläuterte, dass er die Forderung nach deutschsprachigen Vorbetern für die hiesigen Gemeinden unterstütze. Immerhin gäbe es inzwischen Deutschkurse für Imame in Ankara. Er wünsche sich, dass in der Zukunft auch an einer deutschen Hochschule Imame ausgebildet würden.

Kerstin Griese betonte, dass beide Seiten Integrationsbereitschaft müssen – sowohl die Deutschen als auch die schon lange einheimischen Zuwanderer. Die Diskussion über Integration soll auf dem nächsten Treffen des Gesprächskreises stattfinden. Zu dem wird Gemeindereferent Ralph Baumgarten nach Heilig Geist in Ratingen-West einladen. Dort wird er die Arbeit der dortigen Kindertagesstätte vorstellen, die vom Land NRW zu einem Familienzentrum ausgebaut werden soll. „Die Kinder und Familien müssen im Mittelpunkt unserer Integrationsbemühungen stehen“, so die Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese.

21.6.06

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