Niederberg/Ratingen

Kompetenzagentur vor dem Aus

Wichtiger Baustein im Bereich der Jugendsozialarbeit

„Unerträglich“ findet Kerstin Griese die Kürzungen der Bundesmittel für die Kompetenzagentur. „Die Agentur des Kreises Mettmann steht damit vor dem Aus. Leidtragende sind diejenigen Jugendlichen, die auf dem Arbeitsmarkt die geringsten Chancen haben“, stellt die SPD-Abgeordnete fest. „Die verfehlten Sparmaßnahmen der Bundesregierung treffen die Schwächsten.“

Kerstin Griese wirft der Bundesjugendministerin Schröder „Politikverweigerung“ vor, weil sie konzeptlose Mittelkürzungen mit der Gieskanne betreibe. „Die Ergebnisse sind grotesk. Bei uns müssten von 18 bisherigen Sozialarbeitern 15 entlassen werden. Damit würden sich die verbleibenden drei Betreuer um jeweils 250 benachteiligte junge Menschen kümmern müssen.“ Unter diesen Bedingungen ist eine sinnvolle Fortführung der Arbeit ausgeschlossen, sagt die SPD-Kreisvorsitzende.

„Die Kompetenzagentur des Kreises Mettmann ist für Jugendliche in acht kreisangehörigen Städten zuständig.“ Die Zukunft der eigenen Agenturen in Velbert und Heiligenhaus sei auch in Frage gestellt, da der Kreis den Eigenanteil künftig nicht mehr übernehmen könne, beklagt Kerstin Griese den „Kahlschlag“.   

Das Programm „Kompetenzagenturen“, für das der Bund Gelder aus dem Europäischen Sozialfonds einsetzt, „ist ein wichtiger Baustein im Bereich der Jugendsozialarbeit“, so Griese. Dabei gehe es um diejenigen Jugendlichen, die vom bestehenden System der Hilfeangebote für den Übergang von der Schule in den Beruf nicht  erreicht werden. Entscheidend sei die aufsuchende Arbeit und die umfassende Kooperation mit der Arge, den Wohlfahrtsverbänden, der IHK und dem Handwerk.  Zielgruppe seien insbesondere Schülerinnen und Schüler mit sozialen und individuellen Problemen, die die Schule ohne Abschluss verlassen. „Da hat die Kompetenzagentur sehr gute Arbeit geleistet“, warnt Griese vor den Folgen der Schließung.

Kerstin Griese weist darauf hin, dass von den Kürzungen Kompetenzagenturen in gesamt NRW betroffen seien. „Gerade mal an fünf Standorten gibt es keine Kürzungen. Bei allen anderen Agenturen werden Einsparungen vorgenommen, die zwischen 15 Prozent und teils mehr als 70 Prozent betragen.“ Die SPD-Politikerin fordert Ministerin Kristina Schröder nachdrücklich auf, diese Entscheidung zu revidieren.

14.6.11

Home