Niederberg/Ratingen

Konjunkturpaket II: 17,4 Millionen für Niederberg und Ratingen

Besuch beim Automobilzulieferer Kiekert

Rheinische Post Heiligenhaus: Kurzarbeit ist Neuland
WAZ Heiligenhaus: Da muss Kiekert durch

Kiekert-Chef Karl Krause (links) und die Abgeordnete Kerstin Griese lassen sich die Montage eines Autotürschlosses erläutern.

„17,4 Millionen Euro an Bundesmitteln fließen nach Niederberg und Ratingen“, teilte die Abgeordnete Kerstin Griese bei ihrem Besuch des Heiligenhauser Automobilzulieferers Kiekert mit. „Davon kommen 12,7 Millionen den Kindertageseinrichtungen und Schulen zugute“, freute sich die Familienausschussvorsitzende des Bundestages über die „zukunftsgerichtete Zielsetzung“ des Konjunkturpaketes II, das auf dem Steinmeier-Plan basiert. „Ich davon aus, dass die Maßnahmen der Bundesregierung, wie die Abwrackprämie, bald auch in der Automobilbranche ihre Wirkungen zeigen“, sagte Griese mit Blick auf die von Kurzarbeit betroffenen Kiekert-Beschäftigten.

Kiekert-Chef Karl Krause erläuterte, dass es in der Autobranche einen „Zieharmonika-Effekt“ gebe. „Als die Krise begann, merkten das zuerst die Händler, dann die Hersteller, dann die Zulieferer. Folglich werden sich nun positive Wendungen ebenfalls mit Verzögerung bei uns bemerkbar machen.“

„Die Firmenleitung hat deutlich erkennbares Interesse am Erhalt des Standorts gezeigt – das ist nach meinen Erfahrungen in der Region nicht überall eine Selbstverständlichkeit“, wies Griese auf den mittlerweile insolventen Wülfrather Automobilzulieferer Tedrive hin. Es sei ein „deutliches Zeichen der Solidarität“, dass bei Kiekert die außertariflich bezahlten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive der Chefetage prozentual die gleichen Einkommenskürzungen hinnehmen wie die kurz arbeitenden Beschäftigten.

Mit der Einführung der Kurzarbeit zeige Kiekert einen „vorbildlichem Umgang mit der Konjunkturkrise“, unterstrich Kerstin Griese. „Das Wichtigste ist, dass Menschen in Arbeit bleiben.“ Die Abgeordnete wies darauf hin, dass die Große Koalition soeben die Möglichkeit geschaffen habe, Kurzarbeit auf bis zu 18 Monate zu verlängern.

Karl Krause betonte, dass er zurzeit nicht mit 18 Monaten Kurzarbeit rechne. Bis Ende Juni werde monatsweise über den Umfang der Kurzarbeit entschieden. „Die persönliche Betroffenheit ist groß, wir reden ja sozusagen über ,Arbeitslosigkeit light‘“, schilderte Betriebsrat Axel Husemann die Stimmung in der Belegschaft. „Aber wir sind gut aufgestellt und auf dem richtigen Weg.“

In der Produktionshalle: CEO Karl Krause, Betriebsrat Axel Husemann, Kerstin Griese und Standortmanager Kay Dessel.

Kerstin Griese testet eine nahezu geräuschlose Türschloss-Neuentwicklung auf dem Akustikprüfstand.

4.2.09

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