Niederberg/Ratingen

Drei Tage als „Abgeordnete“ im Bundestag

Die Wülfratherin Stefanie Gatermann nahm an „Jugend und Parlament“ teil

Stefanie Gatermann und Kerstin Griese vor der Reichstagskuppel.

Begeistert kam die Wülfratherin Stefanie Gatermann (17) zurück aus Berlin, wohin sie von Kerstin Griese eingeladen wurde. Drei Tage lang saß sie zusammen mit 300 weiteren Jugendlichen als „Abgeordnete“ auf den Plätzen, die normalerweise den gewählten Parlamentariern vorbehalten sind.

„Ich spielte eine 48-jährige Steuerberaterin aus dem Raum Aachen, die verheiratet ist und einen fünfjährigen Sohn hat“, erzählte Gatermann von ihrer Rolle in dem Planspiel, das für die Jugendlichen vorbereitet worden war. Im Reichstag gehörte sie, die im wirklichen Leben das Wülfrather Gymnasium besucht und Mitglied des Kreisvorstandes der Jusos ist, der „Arbeiterpartei Deutschlands“ und dem Bundestags-Finanzausschuss an.

Als Steuerberaterin habe sie dort kompetent mitarbeiten können, berichtete Stefanie Gatermann. In erster Linie sei sie mit einem Gesetzentwurf gegen den Konsum von Alkopops durch Minderjährige befasst gewesen. „Spannend war es zu sehen, wie langwierig es ist, einen Gesetzentwurf durchzubringen und wie viele Menschen sich damit befassen.“ Es sei schwierig gewesen, die verschiedenen Meinungen der einzelnen Fraktionen in den Ausschüssen auf einen Nenner zu bringen und zu einem Konsens zu kommen.

Toll fand sie, dass die Jugendparlamentarier für die Fraktionssitzungen die „echten“ Fraktionsräume und für die Plenarsitzung den Reichstags-Plenarsaal nutzen durften. „Ich finde, das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Außerdem seien die Kontakte und Diskussionsmöglichkeit mit den tatsächlichen Bundestagsabgeordneten, insbesondere der Jugendausschussvorsitzenden Kerstin Griese, sehr gut gewesen. „Wir wurden von allen Beteiligten ernst genommen.“

Beschlossen worden sei eine Empfehlung, das Projekt durch ein viermal jährlich tagendes Bundesjugendparlament weiterzuführen. „An diesem Jugendparlament würde ich sehr gerne aktiv teilnehmen“, sagte Stefanie Gatermann.

Jugend und Parlament
ap: Politiker auf Probe

28.10.04

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