Niederberg/Ratingen

SPD lädt zum Gewerkschaftsfrühstück

„Das ist das Mindeste“ – das Motto zum 1. Mai

Gespräch mit Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern aus dem Kreis Mettmann.

„Den Leuten, die  im Niedriglohnsektor arbeiten und  zum Überleben trotzdem noch zum Amt laufen müssen, um Sozialhilfe zu beantragen, denen  wird die Würde genommen“,  so charakterisierte ein Betriebsrat die Situation, die zurzeit auf dem Arbeitsmarkt herrscht. Prekäre Arbeitsverhältnisse und Mindestlohn standen im Vordergrund des diesjährigen Treffens der SPD im Kreis Mettmann mit Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern sowie Betriebs- und Personalräten. Die SPD-Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese und Peer Steinbrück sowie der Solinger Landtagsabgeordnete Josef Neumann sprachen im Restaurant des Hildener Bahnhofs mit den Arbeitnehmervertretern aus dem gesamten Kreis Mettmann. „Wir müssen den Mindestlohn gesetzlich durchsetzen, damit die Menschen von ihrer Arbeit leben können und Unternehmen nicht auf Kosten von Arbeitnehmern Wettbewerbsvorteile erlangen“, griff die SPD-Kreisvorsitzende Griese das Motto des 1. Mai auf. „Das ist das Mindeste“ lautet der Aufruf des DGB.   

Neben der Freude über zurückgehende Arbeitslosenzahlen waren die Gewerkschaften besorgt über die Zunahme der Leiharbeit auch im Kreis Mettmann.  Die Leiharbeit werde mittlerweile nicht mehr nur eingesetzt, um personelle Engpässe zu überwinden, sondern sie sei in vielen Betrieben zum festen Bestandteil der Personalplanung geworden. Diese Kolleginnen und Kollegen verdienten viel weniger, obwohl sie die gleiche Arbeit verrichteten, so der Tenor der Diskussion. Einig war sich Politik und Arbeitnehmervertretung in der Forderung, die Leih- und Zeitarbeit einzudämmen. Peer Steinbrück brachte zwei konkrete Vorschläge in die Diskussion: „Wir brauchen eine Quote für Leiharbeit in den Betrieben, die nicht überschritten werden darf und wir brauchen gleiche Bezahlung für die gleiche Tätigkeit. Die Anreize, Menschen wieder fest zu beschäftigen müssen erhöht werden.“

Darüber hinaus wurde noch eingehend über die Situation im Pflegebereich diskutiert. Insbesondere die Wohlfahrtsverbände kämen durch den Wegfall der Zivildienstleistenden stark unter Druck. Der Bundesfreiwilligendienst fange die Defizite nicht auf. Wie vieles bei dieser Bundesregierung, so Kerstin Griese, sei die Bundeswehrreform mit der heißen Nadel gestrickt worden, ohne die Folgeschäden zu beachten.

Griese kündigte an, noch in diesem Jahr zu einem SPD-Parteitag zum Thema Arbeit einzuladen, mit dessen Ergebnissen die Kreis-SPD auf dem Bundesparteitag initiativ werden will.  Ein weiteres Treffen zwischen SPD und den Kolleginnen und Kollegen aus den Gewerkschaften werde im Herbst im Nordkreis stattfinden.

1. Mai 2011

3.5.11

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