Niederberg/Ratingen

Internationaler Frauentag

Kerstin Griese sieht Mettmanner Frauenhaus bedroht

„Licht und Schatten“ erkennt Kerstin Griese, Vorsitzende des Bundestags-Frauenausschusses, anlässlich des Internationalen Frauentages. „Wir Frauen haben viel erreicht. Doch gleichzeitig gibt es immer noch Bereiche, wo eine wirkliche Gleichstellung noch auf sich warten lässt.“ 685 Männern in den Vorstandsetagen der größten Unternehmen Deutschlands ständen gerade mal vier Frauen gegenüber, stellt Griese fest.

Deutliche Kritik übt die Abgeordnete an NRW-Frauenminister Armin Laschet. „Seine Kürzungspläne gefährden viele Frauenhäuser in ihrer Existenz, auch das bei uns in Mettmann.“ Finanzielle Einschnitte in Höhe von 30 Prozent wolle Laschet durchsetzen. „Das geht auf Kosten der von Gewalt bedrohten Frauen und ihrer Kinder.“

Auch sonst stellt Kerstin Griese der CDU-FDP-Landesregierung kein gutes Zeugnis aus. „Gerade in der Frauen- und Familienpolitik steht Ministerpräsident Rüttgers an der Spitze einer rückwärtsgewandten Männer-Riege in der CDU.“ Er versuche, das gemeinsame Ziel der Großen Koalition zu hintertreiben, für mehr Kinderfreundlichkeit in Deutschland zu sorgen.

„Ausgerechnet eine CDU-Ministerin – Ursula von der Leyen – macht die Männer auf ihre Mitverantwortung aufmerksam und übernimmt die SPD-Forderung nach ,Vätermonaten‘ beim Elterngeld.“ Rüttgers halte es hingegen für verfassungswidrig, wenn Väter zur Windel greifen müssen, zeigt sich Kerstin Griese immer noch erstaunt. „Doch Rüttgers irrt sich. Von einem Zwang ist überhaupt nicht die Rede. Es ist ein Angebot für mehr Gleichberechtigung in der Kindererziehung.“

Durch das Elterngeld werde es – gerade auch für erwerbstätige Väter - einen zusätzlichen Anreiz geben. „67 Prozent des vorherigen Nettolohnes werden zehn Monate lang weitergezahlt.“ Zwei zusätzliche Monate gebe es für Alleinerziehende und für Paare, die sich die Erziehungsarbeit teilen.

„Am Internationalen Frauentag 2006 ist uns bewusst, dass Frauenpolitik auch bedeutet, den Männern einen kleinen Schubs zu geben.“ Die SPD-Politikerin ist sich sicher: „Wenn sich mehr Männer um ihre Kinder kümmern, hat das positive Auswirkungen – auf die Männer, die Frauen und die Kinder.“

spd.de: Frauen bewegen Politik

7.3.06

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