Niederberg/Ratingen

Das Forum junge Politik in der Hauptstadt

Vier Tage volles Programm

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Jugendliche aus Niederberg und Ratingen diskutieren mit den Abgeordneten Eva Högl und Kerstin Griese.

Vier Tage Politik „live“ erlebten 40 junge Menschen, die im Rahmen des Forum junge Politik nach Berlin gereist waren. Auf Einladung der Abgeordneten Kerstin Griese trafen sie sich im Deutschen Bundestag. Ein Schwerpunkt des Programms war das Thema Rechtsextremismus, gegen den sich viele der Jugendlichen engagieren. Von der SPD-Sprecherin im Bundestagsuntersuchungsausschuss über die NSU-Terrorzelle, der Abgeordneten Eva Högl, konnten sie aus erster Hand erfahren, was die Zeugenvernehmungen bisher ergeben haben. Besonders interessierte die Jugendlichen die Frage, welche Konsequenzen aus den unfassbaren Morden gezogen werden. „Wir alle erwarten eine ernsthafte Aufarbeitung der Mordserie“, betonte Kerstin Griese. „Es müssen Konsequenzen gezogen werden, um eine Wiederholung dieser abscheulichen Taten zu vermeiden.“ In einem Workshop informierte sich das Forum junge Politik über aktuelle Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der rechtsextremen Szene.

In einem Bundestags-Planspiel wurde ein realer Gesetzgebungsprozess simuliert. Die Jugendlichen schlüpften in die Rollen der echten Parlamentarier, bildeten Fraktionen und tagten in Ausschüssen. Dabei wurde ein Gesetz zur Einführung von direktdemokratischen Elementen beraten. „Das politische Interesse wurde geweckt, und es hat sich gezeigt, dass Politik nicht langweilig ist“, sagte Vanessa Bongartz, die viele Jahre in der evangelischen Gemeinde Hösel aktiv war. „Teilweise war sogar die Zeit für die Diskussionen zu kurz, da so viele Fragen gestellt wurden“, meinte die Schülerin Katharina Ziegler.

Planspiel: Absprachen im Vorfeld der Wahl des Parlamentspräsidiums.

Kerstin Griese führte die Jugendlichen selbst durch ihren Arbeitsplatz, den Bundestag. „Ich will jungen Menschen die Möglichkeit geben, mehr über den politischen Alltag zu erfahren, damit sie sich besser engagieren können“, so Griese, die selbst viele Jahre in der Jugendarbeit aktiv war. Die Bundestagsabgeordnete freute sich über die große Resonanz auf das von ihr initiierte Forum junge Politik, an dem junge Menschen aus Schülervertretungen, Hilfsdiensten, Kirchengemeinden, dem Bundesfreiwilligendienst und den Jusos beteiligt sind.

Bei einer Stadtrundfahrt ging es entlang der damaligen Berliner Mauer. Die Gruppe war sich einig, dass dies besonders spannend gewesen sei. Denn man könne sich heute kaum noch vorstellen, wo die Mauer verlief und was sie bedeutet habe.

Rund um den Hackeschen Markt machte sich das Forum junge Politik auf Spurensuchen nach dem in diesem Stadtviertel einstmals lebendigen jüdischen Lebens. Das Anne Frank Zentrum und die Otto-Weidt-Blindenwerkstatt in der Mitte Berlins gaben den Jugendlichen einen Einblick in die Judenverfolgung während der Zeit des Nationalsozialismus. „Durch die Führung wurde sehr gut die Geschichte von Einzelschicksalen fassbar“, sagte Lisa Wirth, die sich bei der DLRG in Langenberg engagiert.

„Das Programm war eine gute Mischung von politischen Themen und historischen Einblicken“, zog Wirth Bilanz. Auch Julius Appel, Pressesprecher des Ratinger Jugendrates, sprach von einem vollen Erfolg: „Ich fand es super, bei der Fahrt so viele politisch Interessierte kennenzulernen und sich zu vernetzen. Das Programm war äußerst aufschluss- und abwechslungsreich.“

Führung durch das Reichstagsgebäude.

13.6.12

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