Niederberg/Ratingen

Lokale Bündnisse für Familie

Niederberg und Ratingen wollen familienfreundlicher werden

Im Velberter Forum Niederberg wurde eine Initiative zur Gründung von „Lokalen Bündnissen für Familie“ gestartet. Auf Einladung der Bundestags-Familienausschussvorsitzenden Kerstin Griese trafen sich Bürgermeister, Dezernenten, Jugendamtsleiter, Gleichstellungsbeauftragte, Vertreter der Wirtschaft, Kindertageseinrichtungen, Familienbildungswerke, Ratsfraktionen und Wohlfahrtsverbände aus Heiligenhaus, Ratingen, Velbert und Wülfrath.

„In den Kommunen begegnen sich Bürger und Staat am unmittelbarsten“, begründete der Wülfrather Bürgermeister Ulrich Eilebrecht die Initiative, sich vor Ort für mehr Familienfreundlichkeit einzusetzen. Der Vorsitzende der Bürgermeisterkonferenz im Kreis Mettmann forderte, dass die Kommunen ihre auch dafür dringend benötigte finanzielle Leistungsfähigkeit von Bund und Land garantiert bekommen müssten, warnte gleichzeitig aber vor einem Glauben an „die Allmacht des Staates“ beim Thema Familie. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Hilfestellungen bei der Erziehung und flexible Kinderbetreuungsangebote seien notwendig, „damit am Ende einer Familie die Entscheidung für ein Kind leichter fällt und verantwortlicher erscheint.“

Die IHK-Vizepräsidentin Christine Jülicher stellte fest, dass diese Initiative längst nottue, „auch aus wirtschaftlicher Sicht“. Sie schilderte, wie die Wirtschaftsjunioren Niederberg die Kindertagesstätte Junior-Welt e.V. gegründet haben, um Unternehmen zu ermöglichen, Betreuungsplätze für ihre Mitarbeiterkinder anzubieten. Davon profitierten sowohl Familien als auch Wirtschaft. „Die Wirtschaft kann in der Zukunft nicht auf die qualifizierten Frauen verzichten.“ Jülicher appellierte an die Betriebe, für Eltern flexiblere Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Gabriele Kibat vom evangelischen Familienbildungswerk in Ratingen beschrieb die Aufgaben von „Bündnissen für Familie“. „Ressourcen bündeln“ und „ideenreich Kleinigkeiten umsetzen“ seien wichtige Ansatzpunkte. Sie forderte einen „Familienpass“, der sozialen schwachen Familien beispielsweise die Teilnahme an Bildungsangeboten erleichtere.

Kerstin Griese freute sich über die große Resonanz auf ihre Einladung und die spontane Bereitschaft, vor Ort „Lokale Bündnisse für Familie“ ins Leben zu rufen. „Kinderfreundlichkeit ist der Maßstab für die Zukunftsfähigkeit unserer Kommunen.“ Griese erklärte sich bereit, weiterhin Ansprechpartnerin zu bleiben und die Gründung dieser „Lokalen Bündnisse“ zu koordinieren und zu unterstützen.

lokale-buendnisse-fuer-familie.de

13.5.04

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