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„Freiwilliges Soziales Jahr“ in Brüssel

Kerstin Griese untersützt Aylin Basaran und „Aktion Sühnezeichen“

Heiligenhauser Zeitung: Zwei Leidenschaften zum sozialen Jahr gebündelt

„Ich wollte was Gutes tun, was Sinnvolles“ sagt Aylin Basaran zu ihrer Entscheidung, im September ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ zu absolvieren. Das Besondere daran: Die Abiturientin aus Heiligenhaus entschied sich für ein Jahr in der Jüdischen Gemeinde in Brüssel. „Aktion Sühnezeichen“ heißt die Organisation, bei der sie sich beworben hat – und ausgewählt wurde.

„Aktion Sühnezeichen“ befasst sich mit der Jüdischen Geschichte und Kultur sowie dem Holocaust und betreut derzeit zirka 120 Freiwillige aus ganz Deutschland in verschiedenen Projekten weltweit. „Sühne“, sagt Aylin Basaran, „steht dafür, Verantwortung zu übernehmen für die Vergangenheit um daraus für die Zukunft zu lernen.“

Im Geschichts-Leistungskurs wurde das Interesse der 19-Jährigen mit dem türkischen Vater und der deutschen Mutter für den Holocaust geweckt und sie wollte sich auch nach der Schule damit auseinandersetzen. Bei „Aktion Sühnezeichen“ fand sie ein passendes Projekt in Brüssel. Hier wird sie in einem Sozialzentrum der Jüdischen Gemeinde vornehmlich mit Senioren arbeiten, mit ihnen den Tag gestalten und Kurse geben. Auch wird sie in der angliedernden Kindertagesstätte und im psychologischen Zentrum tatkräftig mithelfen können.

Ein Teil der Kosten ihres sozialen Jahres muss Aylin Basaran selbst finanzieren , in dem sie Sponsoren gewinnt, die sie mit zehn Euro im Monat ein Jahr lang unterstützen. Zu diesem Unterstützerkreis gehören Freunde und Bekannte aber auch Personen des öffentlichen Lebens, wie die örtliche Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese.

Basaran, eine ehemalige Schülerin des Imanuel-Kant-Gymnasiums Heiligenhaus, hatte Kerstin Griese bei einer Podiumsdiskussion in ihrer Schule kennen gelernt und „sie auf Anhieb sympathisch gefunden“. Und für Griese als Historikerin und langjährige Mitarbeiterin der „Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus“ war es keine Frage, „Aktion Sühnezeichen“ und Aylin Basaran zu unterstützen. „Mit ihrer Anfrage rannte Aylin bei mir offene Türen ein“, so die Abgeordnete.

Jetzt ist die Heiligenhauserin erst mal mit den Vorbereitungen beschäftigt, zu denen auch ein zweiwöchiges Praktikum in der „Lebenshilfe“ gehört. Gerade ist sie von einer von „Aktion Sühnezeichen“ organisierten Reise nach Polen zurückgekehrt, wo sie mit anderen Freiwilligen unter anderem die Gedenkstätten Auschwitz und Birkenau besucht hat. „Gerade Birkenau war sehr bedrückend“, beschreibt Aylin Basaran ihre Eindrücke. Auch eine Zeitzeugin habe sie dort getroffen, die von Oskar Schindler gerettet wurde.

Was sie später mal machen will, weiß die begeisterte Volleyballerin noch nicht. „Vielleicht Geschichte studieren oder in Richtung Journalismus“ solle es gehen. Das Projekt in Brüssel solle ihr daher bei ihrer Entscheidung helfen.

Wer Aylin Basaran unterstützen möchte, kann sich gerne an Kerstin Grieses Bürgerbüro wenden. In einem Erlebnisbericht wird Aylin Basaran dann allen Sponsoren detailliert von ihren Erfahrungen in Brüssel schildern.

17.7.03

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