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15 Jahre Einheit der Sozialdemokratie

Netzwerk Berlin schaut auf die Vereinigung der West-SPD mit der Ost-SDP zurück

Stefan Hilsberg, Kerstin Griese und Daniel Friedrich Sturm bei der Netzwerk-Diskussion im Bundestag.

„15 Jahre Einheit der Sozialdemokratie in Deutschland – wie weiter SPD?“ Unter diesem Titel hat Kerstin Griese zusammen mit der Zeitschrift Berliner Republik und dem Netzwerk Berlin, einem Zusammenschluss jüngerer, reformorientierter SPD-Bundestagsabgeordneter, zu einer Konferenz im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin eingeladen. Genau 15 Jahre zuvor, im Jahr 1990, tagten die SPD und die Sozialdemokratische Partei der DDR zuletzt auf getrennten Parteitagen, bevor sie sich einen Tag später zu einer gesamtdeutschen Sozialdemokratischen Partei vereinigten. Die Rolle der SPD bei der Vereinigung der beiden deutschen Staaten stand im Mittelpunkt des ersten Teils der Veranstaltung.

Prominente Sozialdemokraten wie Sigmar Gabriel, Andrea Nahles, Olaf Scholz und Christoph Matschie diskutierten zusammen mit Zeitzeugen aus Ost und West, wie den damaligen SPD-Parteivorstandsmitgliedern Norbert Gansel und Karsten D. Voigt und dem Ost-Berliner Arne Grimm, einziger ehemaliger Ost-Juso-Vorsitzender, über die Sozialdemokratie zur Zeit der Wiedervereinigung. Der zweite Teil des Abends, in dem in die Zukunft der SPD geblickt wurde, zog aus gegebenem Anlass das besondere Interesse der zirka 160 Gäste und Journalisten auf sich. „Wir wollten die Gelegenheit nutzen, am Vorabend des 15. Jahrestages dieses historische Ereignis noch einmal zu reflektieren, wollen aber auch auf die Herausforderungen, die auf die SPD zukommen werden blicken“, erläutert Kerstin Griese.

Daniel Friedrich Sturm, Journalist und Verfasser einer Doktorarbeit zum gleichen Thema, interviewte den Bundestagsabgeordneten Stephan Hilsberg, der als Gründungsmitglied und 1. Sprecher der SDP in der DDR interessante Impulse und Anekdoten beitragen konnte. Was die SPD in Zukunft erwartet, darüber entstand im späteren Verlauf des Abends eine lebhafte Diskussion. Dabei war ein Thema der Umgang mit der wieder in den Bundestag eingezogenen ehemaligen PDS. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie es der SPD gelingt, als Partei der „solidarischen Mitte“ das Vertrauen der Menschen in der Gesellschaft zu gewinnen und zu erhalten. Der zweite Teil der Konferenz wurde noch am gleichen Abend auf Phoenix übertragen.

Spiegel online: SPD diskutiert Zeit nach Schröder
ddp: SPD zwischen Skepsis und Hoffnung
Welt: Daniel Friedrich Sturm erhält Willy-Brandt-Preis

Netzwerk Berlin

28.9.05

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