1. Mai: Tag der Arbeit
Kerstin Griese auf der DGB-Kundgebung in Ratingen
Kerstin
Griese war Hauptrednerin auf der 1.-Mai-Kundgebung in Ratingen. Nach einer Einleitung
des Ratinger DGB-Chefs Lothar Herrmann und eines Grußworts des Bürgermeisters
Wolfgang Diedrich umriss sie das Thema Globalisierung gerecht gestalten
mit drei Punkten:
- Kein Rückzug
ins Schneckenhaus! Globalisierung ist eine Realität. Sie ist für sich
weder gut noch schlecht. Globalisierung bietet Chancen. Sie sichert Millionen
Arbeitsplätze im Handel und Export. Globalisierung birgt aber auch enorme
Risiken, besonders für die Entwicklungsländer.
- Wir gestalten
mit! Der Prozeß der Globalisierung ist kein Naturereignis. Er kann und muss
politisch gestaltet werden. Mitbestimmung, das bedeutet Globalisierung gerecht
gestalten.
- Globalisierung
darf nicht als Argument für Sozialabbau benutzt werden. Auch in einer globalisierten
Wirtschaft gelten die Grundsätze von Solidarität und sozialer Gerechtigkeit.
Die sozialen Standards in Deutschland sind auch in der globalisierten Wirtschaft
ein Qualitätsmerkmal.
Die 35-jährige
Bundestagsabgeordnete wies auf die Reform des Betriebsverfassungsgesetzes hin,
dass die SPD-geführte Bundesregierung auf den Weg gebracht habe. Die
Demokratie darf nicht am Werkstor halt machen.
Mit dem Regierungsantritt
1998 habe die SPD die Weichen in Richtung soziale Gerechtigkeit gestellt, so Kerstin
Griese:
- Wir
haben die 100-prozentige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wieder eingeführt.
- Wir haben
den Kündigungsschutz verbessert.
- Wir
haben die Jugendarbeitslosigkeit erfolgreich bekämpft. Mit dem Programm JUMP
haben über 400.000 Jugendliche einen neue Chance auf Arbeit oder Ausbildung
bekommen. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt jetzt in Deutschland deutlich unter
dem Durchschnitt in der Europäischen Union.
- Wir haben
in diesem Jahr mit dem Job-AQTIV-Gesetz dafür gesorgt, dass Arbeitslose bessere
Chancen haben, wieder Arbeit zu bekommen.
Auf das Motto Globalisierung gerecht gestalten, dass der DGB für
den diesjährigen 1. Mai ausgerufen hatte, ging Griese zum Ende ihrer Rede
noch einmal ein. Wir wollen Globalisierung mit sozialem Gesicht, rief
sie. Freiheit und Menschenwürde für alle sei ohne gerechte Chancen im
Leben nicht möglich. Diese politische Aufgabe wollen wir nicht dem
Markt überlassen. Wir wollen den Sozialstaat. Wir wollen dem Dschungel der
Marktkräfte das Gebot der Solidarität, der gelebten Mitmenschlichkeit
entgegen setzen.
2.5.02
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