Berlin

Obligatorische Früherkennung in NRW

Gemeinsame Forderung aller Landtagsfraktionen

Kerstin Griese, Familienausschussvorsitzende des Bundestages, begrüßt die Pläne der NRW-Landesregierung, kinderärztliche Vorsorgeuntersuchungen verbindlich zu machen. „Die Initiative sollte für alle Bundesländer ein Vorbild sein. Das Recht der Kinder auf eine optimale Gesundheitsversorgung muss Vorrang haben.“ Die NRW-Pläne gehen auf einen gemeinsamen Antrag aller Landtagsfraktionen zurück.

Gleichzeitig kritisiert die Ratinger SPD-Abgeordnete die Kürzungen der finanziellen Mittel für die Kinder- und Jugendhilfe im laufenden Landeshaushalt. „Das passt nicht zusammen.“

Griese warnt vor dem Glauben, dass allein mit verpflichtenden Früherkennungsuntersuchungen alle Fälle von extremer Kindesvernachlässigung verhindert werden können. Notwendig seien flächendeckende Frühwarnsysteme und eine leistungsfähige Infrastruktur, die Kindern und Eltern hilft. Positiv findet sie es, dass die Vorschläge des Dormagener SPD-Bürgermeisters und Kinderschutzbundpräsidenten Heinz Hilgers aufgegriffen werden.

Etwa 15 Prozent aller Kinder werden nicht zu den „Us“ genannten Untersuchungen gebracht, „in manchen Stadtteilen sind es sogar 50 Prozent“, sagt Griese. Für die Familienpolitikerin sind obligatorische Vorsorgeuntersuchungen eine Frage der Gerechtigkeit. „Kinder in sozial benachteiligten Stadtteilen leiden nicht nur unter materieller Armut und mangelnden Bildungsanreizen, sondern zunehmend auch unter einem deutlich schlechteren Gesundheitszustand.“

WAZ: Schutz für Kinder

31.1.07

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