Berlin

Kinder- und Jugendbericht vorgestellt

Sachverständigenkommission möchte die Bildung verstärkt in den Blick nehmen

Kommissionsvorsitzender Thomas Rauschenbach und die Jugendausschussvorsitzende Kerstin Griese.

In einer öffentlichen Sitzung des Jugendausschusses stellte Thomas Rauschenbach die Grundgedanken des 12. Kinder- und Jugendberichts vor. Rauschenbach ist Vorsitzender des Sachverständigenkommission des Kinder- und Jugendberichtes. Der Bericht zum Thema „Bildung und Erziehung außerhalb der Schule“ soll im Verlauf dieses Jahres vorgelegt werden.

Thomas Rauschenbach, Professor für Sozialpädagogik und Direktor des Deutschen Jugendinstituts (DJI), warb dafür, Bildung in den Lebensläufen von Kindern und Jugendlichen von Anfang an stärker in den Blick zu nehmen. Bildung dürfe nicht erst als dritte Komponente nach Betreuung und Erziehung begriffen werden. Dabei sei „Bildung“ allerdings weit mehr als nur Schule, es müsse eine Vielfalt von Bildungsgelegenheiten gesichert werden.

„Mehr und bessere Chancen für Kinder von Anfang an sind die zentrale Aufgabe unserer Gesellschaft“, unterstrich die Ausschussvorsitzende Kerstin Griese die Ausführungen zum Kinder- und Jugendbericht. „Ganztagsschulen sowie bessere Bildung und Betreuung für unter Dreijährige sind erste richtige Schritte. Die Angebote müssen weiter verzahnt und die Entwicklungsmöglichkeiten für Kinder in den Mittelpunkt gestellt werden.“

Bildung müsse primär mit Blick auf das Individuum konzipiert werden, so Rauschenbach. Nicht Systemeffekte seien wichtig, sondern der individuelle Erwerb von Kompetenzen und Fähigkeiten. „Erforderlich ist eine neue Kooperation der verschiedenen Bildungsträger.“ Weder die Familie, noch die Schule, „nicht einmal Familie zusammen mit Schule“ seien allein in der Lage, Kindern und Jugendlichen all das zu vermitteln, was für eine eigenständige Lebensführungkompetenz erforderlich sei.

DJI: 12. Kinder- und Jugendbericht
hib: Bildungs- und Förderangebote bereits im Kleinkindalter stärker ausbauen

27.1.05

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