Berlin | Kirche

Rabbinerordination in Dresden

Die ersten in Deutschland ausgebildeten Rabbiner seit mehr als 60 Jahren

Sehr beeindruckt ist Kerstin Griese von der Rabbinerordination in Dresden. „Die Feier in der Neuen Synagoge war sehr bewegend. Die erste Ordination von Rabbinern in Deutschland seit der Zerstörung der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin 1942 ist ein überaus bedeutendes Ereignis. Nach über sechzig Jahren wurden in Deutschland die ersten drei Rabbiner ausgebildet.“ Es sei ein besonderes Zeichen, dass nach dem Holocaust – der Schoa – wieder ein blühendes und vielfältiges jüdisches Leben in Deutschland möglich ist. „Die Erinnerung an die Schoa wird uns immer begleiten und ist eine Mahnung, die uns für die Zukunft verpflichtet.“

Am Rande der Feierlichkeiten in Dresden: Kerstin Griese im Gespräch mit Rabbiner Uri Regev (Israel), Präsident der World Union for Progessive Judaism, dem Weltverband des liberalen Judentums.

Kerstin Griese: „Das Abraham-Geiger-Kolleg, Deutschlands zur Zeit einziges Rabbinerseminar, leistet mit seiner internationalen Ausrichtung einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung einer neuen Generation von Rabbinerinnen und Rabbinern.“ Dies werde nicht nur die interreligiöse, sondern auch die interkulturelle Verständigung wesentlich fördern. Kerstin Griese, SPD-Kirchenbeauftragte, hatte sich schon langer Zeit dafür eingesetzt, mit dem Abraham-Geiger-Kolleg an der Universität Potsdam eine Rabbinerausbildung zu etablieren.

Die zweitägigen Feierlichkeiten in Dresden wurden gemeinsam vom Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Abraham-Geiger-Kolleg veranstaltet. Bemerkenswert findet es Griese, dass drei liberale Rabbiner ordiniert wurden. „Das ist ein Hinweis auf die zunehmende Vielfalt des Judentums in unserem Land.“

Netzeitung: Erste Rabbinerordination
FAZ: Kuriosum Rabbiner
Welt: Erste Rabbiner-Ordination

15.9.06

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