Berlin | Kirche |
Kerstin Griese in der Politikerbibel
„Das
Grundsätzliche nicht aus dem Blick verlieren“
56 SpitzenpolitikerInnen aus allen Fraktionen kommentieren in der „Politikerbibel“ ihr liebstes Bibelwort. Der EKD-Bevollmächtigte bei der Bundesregierung, Prälat Stephan Reimers, und der Leiter des katholischen Büros, Prälat Karl Jüsten, haben das unter dem Titel „Suchet der Stadt Bestes“ erschienene Buch zusammengetragen. Ein Euro von jedem verkauften Exemplar kommt dem beim Berliner Regierungsviertel gelegenen „Zentrum Lehrter Straße“, einem kirchliches Hilfszentrum für Obdachlose und allein stehende Jugendliche, zu Gute.
Die Familienausschussvorsitzende Kerstin Griese, die dem Rat der EKD angehört, hat einen Vers aus dem 2. Thimoteusbrief (1, 7) ausgewählt:
Denn Gott hat uns nicht gegeben einen Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Dazu hat sie folgendes geschrieben:
Politik kommt nicht ohne grundlegende Werte, ohne kraftvolles Engagement, ohne liebevolles Bemühen um die besten Lösungen für die Menschen und ohne die notwendige Besonnenheit bei der Suche nach guten Ideen aus. Mir ist bewusst, dass aufgrund tagespolitischer Notwendigkeiten, fiskalischer Probleme, komplizierter Abstimmungsprozesse und einflussreicher Umfrageergebnisse manchmal das Nachdenken über die langfristigen Ziele zu kurz kommt. Genau deshalb wünsche ich der Politik mehr vom Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Dieser Text aus dem Brief des Paulus an Timotheus für mich Ermunterung und Unterstützung, das Grundsätzliche nicht aus dem Blick zu verlieren. Paulus wollte mit diesen Zeilen Timotheus ermutigen und sicher auch die ganze Gemeinde erreichen. Er wollte sie und auch heute diejenigen, die sich darauf einlassen wollen, ermutigen, dass nicht die Furcht Besitz ergreift in unserem Denken und Handeln. Im politischen Alltag ist das eine gute Nachricht.
EKD: Kirchen geben Politikerbibel heraus
28.9.04