Berlin

Vorsitzendenkonferenz in Berlin

Kontroverse Diskussionen über eine Organisationsreform der SPD

Im Aufzug des Berliner Willy-Brandt-Hauses: Kerstin Griese und Sigmar Gabriel auf dem Weg zur Konferenz der Unterbezirksvorsitzenden.

„Wir müssen die Praxis der Parteiarbeit ändern“, sagte Kerstin Griese auf der Konferenz der SPD-Unterbezirks- und Kreisvorsitzenden in Berlin. „Das ist wichtiger als jede Satzungsänderung.“ Als Vorsitzende der SPD im Kreis Mettmann wies Griese auf der Vorbehalte der Ortsvereine hinsichtlich einer Beteiligung von Nicht-Mitgliedern an Kandidatenaufstellungen hin. „Wichtiger erscheint es mir, die SPD-Mitgliedschaft attraktiver zu machen.“ Deswegen unterstützt die Bundestagsabgeordnete die Idee, dass Kandidaturen für Parlamentswahlen durch Urwahlen unter allen Mitgliedern entschieden werden. „Darüber werden wir auch im Kreis Mettmann diskutieren“, kündigte Griese an.

„Jede Parteireform ist ein Risiko“, stimmt Kerstin Griese dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel zu. „Aber nichts zu tun ist noch riskanter“, weist sie auf die stetig sinkenden Mitgliederzahlen hin. „Wir müssen attraktiver werden und uns denjenigen öffnen, die sich nur punktuell an bestimmten Themen oder einzelnen Entscheidungen beteiligen wollen oder können. Es muss möglich sein, sich bei uns auch mit begrenztem zeitlichen Einsatz zu engagieren“, weist sie auf diejenigen hin, die „in der Mitte des Lebens“ stehen und mit Beruf und Familien nahezu ausgelastet seien.

Tagesspiegel: Kampf ums Prinzip
Financial Times Deutschland:
Sollen Nichtmitglieder Parteien lenken?

29.5.11

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