Berlin

Urwahlen in der SPD?

„Die Sozialdemokratie muss attraktiver werden, auch in ihrer Organisationsstruktur“

Kerstin Griese begrüßt Initiativen der Parteiführung, die SPD zu reformieren. „Die Sozialdemokratie muss attraktiver werden, sowohl in ihren Inhalten, als auch in ihrer Organisationsstruktur“, betont die SPD-Kreisvorsitzende, die auch dem Bundesvorstand ihrer Partei angehört.

Griese befürwortet den Vorschlag, Personalentscheidungen künftig in Urwahl von allen SPD-Mitgliedern beschließen zu lassen. „Jeder Kandidat und jede Kandidatin muss es schaffen, wenigstens die eigenen Parteimitglieder zu überzeugen. Nur dann können wir vorm Wahlvolk bestehen.“

Skeptisch sieht Kerstin Griese die Idee, dass Nichtmitglieder bei Zahlung einer Teilnahmegebühr über Spitzenkandidaturen sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete mitentscheiden dürfen. „Wichtiger erscheint es mir, die Vorteile einer SPD-Mitgliedschaft deutlicher herauszustellen. Wir wollen Menschen gewinnen, die das große Ganze im Blick haben und nicht nur ein einziges Thema oder eine isolierte Personalfrage.“

Engagement in einer Partei dürfe jedoch nicht mit einem „Full-Time-Job“ verwechselt werden, mahnt die SPD-Abgerordnete. „Damit würden wir viele Menschen ausschließen, die mit Beruf und Familie ausgelastet sind. Wir müssen Männern und Frauen die Chance geben, sich mit geringem zeitlichen Einsatz beteiligen und mitentscheiden zu können. Auch wer sich nur punktuell engagieren will und nicht die berühmte ,Ochsentour‘ beim stellvertretenden Schriftführer beginnend ableisten möchte, ist willkommen.“

Kerstin Griese sieht unter anderem bei den neuen Medien zusätzliche Möglichkeiten, Parteiarbeit attraktiver zu gestalten. Sie ist selbst aktiv in den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook. Dort kann man immer wieder Eindrücke aus dem politischen Alltag der Bundestagsabgeordneten erfahren.

Süddeutsche Zeitung: Kandidaten-Wahl für alle Bürger öffnen
FAZ: Neue Basis ohne Basis in alter Basis

25.5.11

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