Berlin

Schülerpraktikantin im Bundestagbüro

Özge Kücükaksu berichtet von ihrer Arbeit

Özge Kücükaksu im Bundestagsbüro.

Zwei Wochen lang leistete Özge Kücükaksu, Schülerin der zehnten Klasse am Hürther Albert-Schweitzer-Gymnasium, ihr Betriebspraktikum im Bundestagsbüro von Kerstin Griese ab. Über ihre Erfahrungen und Erlebnisse schreibt sie in ihrem Bericht:

In der 9. Klasse habe ich Politik/Wirtschaft als Differenzierungsfach gewählt, und seitdem interessieren mich politische Prozesse mehr als früher. Oft habe ich gedacht was geht das uns schon an, das ist irgendwo da in Berlin, und das funktioniert doch schon alles von allein. Doch später hat es mich dann schon gereizt mal zu sehen wie das alles vor Ort abläuft.

An meinen ersten beiden Tagen hatte Kerstin eine Jugendgruppe aus ihrem Wahlkreis hier zu einer Informationsreise eingeladen und da habe ich mich dann angeschlossen. Wir haben viel besichtigt und kaum Zeit gehabt, da das Bundespresseamt in Zusammenarbeit mit dem Wahlkreisbüro ein richtig anspruchsvolles Programm vorbereitet hatte. Besonders gut gefallen hat mir da die Besichtigung im Bundeskanzleramt und das Jüdische Museum. Die Leute waren auch super nett, und ich habe mich auch schnell mit vielen angefreundet.

Doch irgendwann musste ja auch mein richtiges Praktikum losgehen, und so ging ich ab Donnerstag ins Büro. Natürlich habe ich bei der Gelegenheit, einmal im Bundestag zu sein, auch die Bundestagsabgeordnete meines Wahlkreises (Gabriele Frechen) hier besucht.

Im Büro habe ich verschiedenes gemacht, und Hanna, Inga und Johanna haben mir viel erklärt und Wissenswertes über Politik und den Bundestag beigebracht. Also fettes Dankeschön auch an euch drei! In der zweiten Woche war Tagungswoche im deutschen Bundestag.

Während dieser Zeit war ich auf einer Fraktionssitzung zum Thema „9. November“, wo ich auch unter anderem Franz Müntefering, Wolfgang Thierse und Gerhard Schröder gesehen habe. Inga hat mich dann noch zur Arbeitsgruppe und Familienausschusssitzung mitgenommen.

Mittwochabend war dann aber ein weiteres Highlight: Jubiläumsfeier der Zeitschrift Berliner Republik, periodisch raus gebracht vom Netzwerk Berlin. Es war super organisiert und total interessant sich mit den ganzen politisch orientierten Menschen zu unterhalten. Kerstin selber ist extra von der EKD-Synode aus Magdeburg für den einen Abend zurückgekommen, weil sie ja schließlich auch mit Herausgeberin der Zeitschrift ist.

Ansonsten war meine Zeit hier super schön, niemals langweilig und ich würde meinen Platz unbedingt weiter empfehlen. Zudem kenne ich mich jetzt bestens in den ganzen Bundestagsgebäuden aus, auch wenn ich mich öfters mal verlaufen habe. Total beeindruckend fand ich dann auch das Plenum, wo ich für eine Stunde zugeschaut habe. Da habe ich richtig gesehen wie Politiker debattieren und wie es da eigentlich zugeht. Es hat mich sehr an meine Schulklasse erinnert: einige quatschten, viele kommen zu spät oder gehen früher, und manche unterhielten sich sogar über private Dinge.

Aber alles in allem war es total locker, und ich habe echt viel gelernt: für mich und meine Zukunft, und zudem habe ich sehr viel Allgemeinwissen getankt. Ich finde es sollte mehr Abgeordnete geben, wie Kerstin, die ihre Zeit so effizient in die Jugend investieren, dann würden sich bestimmt auch mehr für Politik interessieren, oder wenigstens mal wählen gehen! Doch eines weiß ich mit Sicherheit, ich werde jetzt ganz bestimmt nicht mehr nach dem Sportteil der Nachrichten den Fernseher ausschalten, weil ich jetzt vieles besser begreife und mit der richtigen Einstellung kann ja vielleicht auch aus mir einmal eine Bundestagsabgeordnete werden.

Ich möchte nun dem ganzen Kerstin-Griese-Team herzlich danken, dafür dass ihr mir einen so schönen Aufenthalt bereitet habt. Eure Özge

Die Abgeordnete und ihre Mitarbeiterinnen am Rande der Jubiläumsgala der Berliner Republik: Inga Wagner, Kerstin Griese, Özge Kücükaksu, Johanna Suwelack und Hanna Niedermeier.

12.11.04

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