Berlin

Bundespräsident setzt auf Bildung

Griese: „Wir brauchen ein zweite Bildungsreform“

„Der Bundespräsident hat genau das richtige Thema gewählt“, freut sich die Familienausschussvorsitzende Kerstin Griese über die Rede von Horst Köhler. „Leistung und Begabung müssen sozialen Aufstieg ermöglichen. Es darf nicht sein, dass über die Chancen der Kinder in erster Linie das Elternhaus entscheidet.“

Kerstin Griese kritisiert, dass in den achtziger und neunziger Jahren der soziale Wandel in Deutschland verschlafen wurde. „Nach der Bildungsexpansion in den Siebzigern hat die damalige Unionsregierung für eine Verkrustung der Gesellschaft gesorgt. Darunter leiden wir noch heute.“

Reformen im Bildungsbereich benötigen politische Entscheidungen, die weit über eine Legislaturperiode hinausreichen. „Wie viele Kinder in 15 Jahren Abitur machen, entscheidet sich bei den heute Dreijährigen.“

Die Ratinger Bundestagsabgeordnete fordert eine „zweite Bildungsreform“. Diese müsse beim vorschulischen Lernen ansetzen. „Kinder müssen die gleichen Chancen haben, wenn sie auf die Schule kommen. Kindergärten müssen deshalb ein Teil des Bildungssystems werden.“ Mittelfristig müsse deshalb der KiTa-Besuch gebührenfrei werden.

Griese weist darauf hin, dass ein Drittel aller unter sechsjährigen Kinder einen Migrationshintergrund habe. „Das ist eine riesige Herausforderung.“

FR: Keinem weh und niemandem wohl
Spiegel online: Ein neuer Köhler

22.9.06

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