Berlin

Zwei Milliarden für die Familien

Griese fordert Investitionen, „die die Kinder direkt erreichen“

Frankfurter Rundschau: Kindergeld für zwei Schachteln Zigaretten
Die Welt: Union beharrt auf Kindergelderhöhung
FTD: SPD greift Kinderfreibeträge an

„Peer Steinbrück hat zugesagt, zwei Milliarden Euro in die Familien zu investieren“, freute sich Kerstin Griese über die Kindergeld-Diskussion. „Jetzt müssen wir diskutieren, wie das Geld am sinnvollsten verwendet wird: zehn Euro für alle oder Investitionen, die die Kinder direkt erreichen.“ Deutschland zahle im EU-Vergleich bereits das dritthöchste Kindergeld, „investiert aber erschreckend wenig in die Infrastruktur“, wird Griese in der Frankfurter Rundschau zitiert. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte sie, dass es richtig sei, diese Diskussion zu führen. Es sei wichtig, dass zusätzliche Leistungen wirklich den Kindern zugute kämen.

„Bevor wir zehn Euro mit der Gieskanne verteilen, erscheinen mir viele andere Maßnahmen wichtiger“, sagte die SPD-Familienpolitikerin der Rheinischen Post. Im Gespräch mit der Welt ergänzte sie: „Sinnvoller ist es, die zwei Milliarden Euro für den Ausbau der Krippenbetreuung und der Ganztagsschulen sowie für kostengünstige Essensangebote für die Kinder auszugeben.“ Immer mehr Kinder gingen ohne ein ordentliches Frühstück aus dem Haus. „Sie haben nur eine Milchschnitte, eine Tüte Chips oder eine Ein-Euro-Münze dabei. Und in der zweiten Monatshälfte kommen viele Kinder ohne Verpflegung in die Schule.“

Kerstin Griese erinnerte daran, dass der Finanzminister das Milliarden-Programm zum Ausbau der Kinderkrippen durchgesetzt habe. „Das CDU-geführte Familienministerium wollte das Bundesprogramm ursprünglich auf eine Beteiligung an den Baukosten beschränken. Peer Steinbrück hat dafür gesorgt, dass zusätzlich fast zwei Milliarden Euro Bundesmittel in die Personal- und Betriebskosten der Kitas fließen.“

Die Forderung eine Kindergeld-Erhöhung sei laut Griese zunächst mal nur eine populistische Wahlkampfparole. „Ich bin mir aber sicher, dass ein Zwei-Milliarden-Euro-Paket, mit dem wir die Kinder direkt erreichen, auf mehr Zustimmung stoßen wird.“ Griese wies im Gespräch mit der Süddeutschen darauf hin, dass weitere Investitionen in die Betreuung von Kindern aus Gerechtigkeitsgründen allen Altersklassen zugute kommen müssten. Sie forderte, dass deshalb weiter in die Ganztagsbetreuung sowohl in den Kitas als auch in den Schulen investiert wird. „Dabei darf es nicht nur um Quantität gehen. Sondern wir müssen in Qualität investieren, wenn wir die Kinder in den Mittelpunkt stellen.“

3.2.08

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