Berlin

Kinderarmut zurückdrängen

NRW: 50 Prozent aller Alleinerziehenden sind auf Hartz IV angewiesen

„Entschiedene Maßnahmen gegen die Kinderarmut“ fordert die SPD-Sozialpolitikerin Kerstin Griese, nachdem der Paritätische Wohlfahrtsverband in einer Studie alarmierende Entwicklungen beschrieben hat. „Alleinerziehende sind in erheblichem Maße armutsgefährdet.“ In NRW seien inzwischen bereits 50 Prozent aller Alleinerziehenden auf Hartz IV angewiesen. „Deswegen muss verlässliche Kinderbetreuung zwingend mit Beschäftigungs- oder Qualifizierungsangeboten Hand in Hand gehen“, so Griese. Die SPD-Bundestagsabgeordnete wirft den zuständigen Ministerinnen von der Leyen und Schröder vor, den Ernst der Lage zu verkennen und Politik aus der Perspektive von „Heile-Welt-Familien“ zu betreiben.

„Die Einschnitte bei der Förderung von Langzeitarbeitslosen treffen auch Alleinerziehende“, wirft Griese der Bundesregierung vor. „Wer die Arbeitsmarktpolitik auf die gut Vermittelbaren konzentriert, stempelt viele Kinder aus Hartz-IV-Familien zu Verlierern.“

Kerstin Griese verlangt, dass das „Bildungs- und Teilhabepaket“ grundlegend überarbeitet und entbürokratisiert wird. „Das Programm funktioniert nicht, weil die Mittel weder in den Schulen noch in den Vereinen oder der Jugendarbeit ankommen. So können die Kinder davon nicht profitieren.“

Süddeutsche Zeitung: Im Revier der Armut

1.3.12

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