Berlin | Kirche

Katholikentag in Mannheim

Mehr Aufbruch wagen

Kerstin Griese im Interview auf der Medienbühne des Katholikentages. Themen: Die Arbeit als Kirchenbeauftragte und die Nutzung der neuen Medien in Politik und Kirchen.

„Der Wunsch nach Veränderung und nach stärkerer Wahrnehmung der Lebensrealitäten von Menschen war überall spürbar“, fasste Kerstin Griese ihre Eindrücke vom Mannheimer Katholikentag zusammen. „Gerade in der Frage der besseren Beteiligung von Frauen, zum Beispiel im Diakonat, wurden jedoch Hoffnungen enttäuscht“, bedauert die Kirchenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion. „Die vielen aktiven Ehrenamtlichen wollen, dass Frauen eine wichtigere Rolle spielen können.“ Dies lehne die Amtskirche jedoch weiterhin ab. Griese unterstützt die Forderungen des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK), die in ihrer Mannheimer Erklärung weitere Aufarbeitung der Missbrauchsskandale, mehr Rechte für Geschiedene und Wiederverheiratete sowie den Zugang von Frauen zu Führungspositionen fordern. „Mehr Aufbruch wagen“ sei deshalb eine bleibende Forderung an die Kirchenoberen, so Griese.

Die SPD hatte am Donnerstagabend zu ihrem schon traditionellen Empfang eingelden eingeladen und konnte auf einem Museumsschiff viele Gäste begrüßen, unter ihnen den Präsidenten des ZdK, Alois Glück, und die Kardinäle Reinhard Marx und Rainer Woelki. Sigmar Gabriel, der stellvertretende Ministerpräsident Nils Schmid, Generalsekretärin Andrea Nahles, Oberbürgermeister Peter Kurz sowie der örtliche SPD-Abgeordnete Stefan Rebmann betonten ihre Verbundenheit mit den Anliegen der Kirche, mahnten aber auch Reformen an.

Kerstin Griese besuchte zahlreiche Frauen- und Familienverbände, die auf der Kirchenmeile ihre Arbeit vorstellten. „Es wurde sehr deutlich, dass alle katholischen Verbände das Betreuungsgeld, wie es die Bundesregierung vorschlägt ablehnen.“ Überall werde mehr Einsatz für Kinder und Familien erwartet, erfuhr Griese, die sich als Familien- und Sozialpolitikerin für einen Ausbau der Kinderbetreuung und besser Unterstützung von Familien einsetzt. Ein Interview auf der Medienbühne des Katholikentages bei strahlendem Sonnenschein rundete den interessanten Besuch ab. Griese beschrieb, dass sie als Kirchenbeauftragte Brücken zwischen der Politik der SPD sowie den Kirchen und Religionsgemeinschaften und ihren Themen schlagen wolle. Besonders interessierte den Moderator, wie die Politikerin die neuen Medien nutzt. „Twittern Sie selbst?“ Diese gern gestellte Frage konnte Griese klar mit „ja“ beantworten.

Kickern mit Fußballerinnnenfiguren im Team mit der Vizepräsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes.

Die kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) ist der mitgliederstärkste Frauenverband, auf dem Katholikentag mit eigenem Zelt und viel Programm präsent. Kerstin Griese trifft unter anderem die Präsidentin, Maria Theresia Opladen (Mitte).

Der Sprecherkreis des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD: Dietmar Kehlbreier, Benno Haunhorst, Dagmar Mensink (Geschäftsführerin), Kerstin Griese und Wolfgang Thierse auf dem SPD-Abend in Mannheim.

Katholikentag

21.5.12

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