Berlin | Kirche

Katholikentag in Osnabrück

„Christlicher Glaube ist ein Kompass, kein Navigationsgerät“

Kerstin Griese und die Koblenzer Musikgruppe „PfarrverBänd“ gestalten einen „Biblischen Impuls“ zu einem Text aus dem Lukas-Evangelium.

Kerstin Griese hat an mehreren Veranstaltungen auf dem 97. Deutschen Katholikentag teilgenommen, hielt eine Bibelarbeit und kam mit zahlreichen Vertretern katholischer Verbände ins Gespräch. Auf dem mittäglichen Jours Fixes der SPD, zu dem dre AK „Christinnen und Christen in der SPD“ eingeladen hatte, kam Griese mit Kurt Beck und dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zusammen.  Anschließend besuchte sie auf der „Kirchenmeile“ verschiedene katholische Organisationen.

Am Stand der KAB fasste Kerstin Griese spontan aktuelle Kernpunkte ihres Verständnisses von Familienpolitik für die Webseite gutes-leben-morgen.de zusammen und schrieb: „Gutes Leben morgen heißt: heute anfangen, damit alle Kinder eine gute Bildungschance bekommen. Heute anfangen, damit allen Jugendlichen eine Ausbildung und Arbeit angeboten werden kann. Heute anfangen, damit Familien unterstützt werden und unser Land kinderfreundlicher wird. Heute anfangen, damit mehr Ältere sich ehrenamtlich für und mit Jugendlichen engagieren können. Bildung für alle! Chancen für alle!“

Am Morgen des zweiten Tages gestaltete Kerstin Griese einen der „biblischen Impulse“ des Katholikentages. „Der Glaube ist für mich wie ein Kompass. Eben nicht wie ein Navigationssystem im Auto, das mich ohne großes Nachdenken leitet, sondern eher ein Kompass, den ich immer wieder selbst neu orten muss, auf den ich mich einlassen muss und der eine Orientierung ist“, sagte Griese, die über Lukas 4, Jesus in seiner Heimatstadt, sprach. Deutliche Kritik übte sie in diesem Zusammenhang an der jüngst zugelassenen Karfreitagsfürbitte. „Ich will mich gar nicht an der Auslegungsfrage beteiligen, in wieweit das nun ein Aufruf zur Judenmission sei oder nicht. Allerdings: dieser Vorstoß hat – wie ich meine zu recht – zu heftigen Diskussionen geführt. Denn es ist in meinen Augen ein unnötiger und unverständlicher Rückschritt.“

Kerstin Griese sagte weiter: „Kirche muss auch heute Mund der Stummen, Auge der Blinden und Bein der Lahmen sein.“ Sie müsse den Mund auftun für die Schwachen, sie muss sich mutig in die Welt stellen, wenn Menschen es als Einzelne nicht können, „sei es in Birma oder in Tibet“.

Griese, Mitglied der EKD-Synode, betonte die Bedeutung der Ökumene. „Ich wünsche mir als evangelische Christin sehr, dass wir unter Wahrung unseres Profils und ohne die Unterscheide zu verschweigen, mit der Ökumene vorankommen und endlich Schritte auf dem gemeinsamen Weg nach vorne gehen.“

Kurt Beck und Erzbischof Robert Zollitsch im Gespräch mit der SPD-Kirchenbeauftragten Kerstin Griese.

Gespräch mit der Familienbund-Präsidentin Elisabeth Bußmann und Präsidiumsmitglied Rolf Erdmeier zur Familienpolitik sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in mittelständischen Unternehmen.

Sylvia Heggemann erläutert am SKF-Stand einen Babysimulator, der jungen Menschen die Chance eröffnet, sich mit Themen wie Elternverantwortung, Partnerschaft und Lebensplanung auseinanderzusetzen.

Treffen mit der BDKJ-Bundesvorsitzenden Andrea Hoffmeier und Ursula von der Leyen.

Stephan Jentgens, Geschäftsführer des BDKJ, Kerstin Griese, Andrea Hoffmeier und Andreas Mauritz, BDKJ-Bundespräses, diskutieren über die Milieu-Studie „Wie ticken Jugendliche“.

Kerstin Griese: Biblischer Impuls
Katholikentag

29.5.08

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