Berlin

Praktikum im Bundestag

Ein Bericht von Sebastian Hübers:

In meinem Studium der Politikwissenschaften, Soziologie und Neuere Englische Literatur an der Universität Tübingen habe ich im Hauptstudium ein besonderes Interesse für Familienpolitik entwickelt. Gesteigert wurde mein Interesse noch durch die Aktualität des Themas und die kontroversen Debatten darum. So wollte ich genauer wissen, wie eigentlich die politische Praxis aussieht. Deshalb bewarb ich mich bei Kerstin Griese von der ich mir, als Vorsitzende des Familienausschusses, besonders tiefe Einblicke in die Bundespolitik erhoffte. So freute ich mich sehr, dass ich in den Semesterferien ein fünfwöchiges Praktikum im Bundestagsbüro von Kerstin Griese absolvieren durfte.

Ich war überrascht, in welch lockerer und netter Atmosphäre bei Kerstin Griese gearbeitet wird. Ich wurde erst von den Mitarbeiterinnen und – nach Kerstin Grieses Rückkehr von einer Dienstreise zur UNO, auch von ihr sehr nett aufgenommen. Von Anfang an wurden mir Aufgaben übertragen, die ich selbstständig bearbeiten konnte. Dabei wurden meine vielen Fragen von Inga Wagner, Larissa Giehl und Johanna Suwelack immer freundlich und mit viel Geduld beantwortet, wofür ich wirklich dankbar bin, da vieles neu für mich war. Die Drei hatten so manchen Berlin-Tipp für mich parat. Locker und sehr hilfsbereit waren auch die Wahlkreismitarbeiter Günter Engels und Harald Schrapers, der ein Multitalent für Pressearbeit und nebenbei auch noch „Horst Schimanski“- und „Tatort“-Experte ist. Besonders hervorzuheben ist die enorme Belastbarkeit von Kerstin und ihrem Team; gerade in Sitzungswochen in denen immer ein Berg an Arbeit anfällt, Bürger und andere MdB immer sofort und gleich eine Info brauchen und die Presse manchmal innerhalb von einer halben Stunde zu einem Interview bittet.

Zu meiner Arbeit gehörte es, Zusammenfassungen wissenschaftlicher Berichte zu erstellen, Voten und Bürgerbriefe zu den verschiedensten Themen zu schreiben, Telefonate aufzunehmen, den bunten und hohen Poststapel durchzukämmen, kurze und längere Recherchen durchzuführen, Besuchergruppen zu betreuen, Gesprächstermine vorzubereiten und auch bei der Organisation größerer Veranstaltungen wie das Netzwerk-Jahrestreffen und der Veranstaltung „Soziale Demokratie verwirklichen“ zu helfen. Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass mir einiges an Verantwortung übertragen wurde. Neben dem Praktikum blieb mir außerdem noch Zeit, unsere unheimlich vielseitige Hauptstadt zu erkunden. Denn in Berlin wird besonders kulturell viel geboten.

Kerstin Griese nahm mich überall hin, wo dies möglich war. Ich durfte, zum Beispiel in Ausschusssitzungen, nicht nur auf der Tribüne sitzen, sondern ganz in der Nähe von ihr, mitten im Geschehen. Außerdem begleitete ich sie zu so mancher Abendveranstaltung, zum Beispiel zum Netzwerk-Themenabend jeden Donnerstag. Dabei und im täglichen Büroalltag ist mir die unheimlich große Bandbreite aufgefallen, die Kerstin Griese und ihr Team zu bewältigen haben. Da sind Kerstin Grieses Ausschussthemen Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dann noch Rechtsextremismus, ihre Aufgaben als Beauftragte der SPD-Fraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften – und alle anderen Themen, die für die Bürger und eine Bundestagsabgeordnete wichtig sind.

Alles in allem muss ich sagen, dass ich persönlich sehr viel gelernt habe, wie Politik funktioniert, welches enorme Pensum eine Abgeordnete und ihr Team zu absolvieren haben und dazu noch einige Einblicke in das politische Leben in Berlin bekommen habe. Außerdem konnte ich auch noch zahlreiche Anregungen, Informationen und Ideen für mein Studium und meine Magisterarbeit sammeln. Auf jeden Fall ist dieses Praktikum eine sehr gute und unvergessliche Erfahrung, die ich nur jedem wärmsten weiterempfehlen kann.

Kerstin Griese und Sebastian Hübers vor den Bundestagsgebäuden.

4.5.07

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