Berlin

Verniedlichung des Betreuungsgeld-Problems

Der eigentliche „Unsinn des Jahres“ sei das Betreuungsgeld, meint Kerstin Griese

dpa: „Herdprämie“

„Die Jury hat zwar das Wort ,Herdprämie‘ als Unwort ausgewählt, aber dahinter steckt ein absurder Vorschlag von Edmund Stoiber. Das Betreuungsgeld ist der Unsinn des Jahres“, kommentierte Kerstin Griese die Entscheidung der „Unwort“-Jury.

Die FAZ schreibt, dass „ein – allerdings etwas verniffenes – Lob“ für die Entscheidung der Sprachjury von der SPD gekommen sei. Griese habe die Wahl als „originell“ bezeichnet, weil sie zeige, „dass das Thema Kinderbetreuung die Menschen bewegt“.

„Ich selbst gebrauche den Begriff ,Herdprämie‘ nie, denn er ist eine irreführende Verniedlichung des Betreuungsgeld-Problems“, so Griese. Das von Kritikern gern als „Herdprämie“ bezeichnete Betreuungsgeld sei ein Anreiz für bildungsferne Familien, ihre Kinder aus den Kitas abzumelden, erklärte sie gegenüber der dpa. „Gerade Kindern aus sozial benachteiligten Familien leiden unter fehlenden Bildungsanreizen, Sprachlosigkeit, schlechter Ernährung und zu wenig Bewegung. Sie profitieren ganz besonders davon, in Kitas eine anregungsreiche Umgebung und gesunde Mahlzeiten zu erleben.“

16.1.08

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