Berlin

FSJ soll weiterentwickelt werden

Bundestagsanhörung zu den Freiwilligendiensten

„Freiwilligendienste sind Erfolgsmodelle und ein wichtiges Zeichen des Engagements von Jugendlichen, weil sie der Gesellschaft ein menschliches Gesicht geben“, erklärte die Jugendausschussvorsitzende Kerstin Griese im Rahmen einer Sachverständigenanhörung. „Jede und jeder Jugendliche sollte die Chance haben, sich in einem Freiwilligendienst zu engagieren. Auf diese Möglichkeit sollte bereits in den Schulen hingewiesen werden.“ Noch immer würden sich weitaus mehr Jugendliche für das Freiwillige Soziale Jahre (FSJ) bewerben, als Plätze angeboten werden können, beklagte Griese. „Hier brauchen wir einen Ausbau, damit dieses Engagement aufgegriffen werden kann.“

Im Zentrum der Anhörung, zu der der Bundestags-Jugendausschuss elf Sachverständige eingeladen hatte, stand der Gesetzentwurf zur Förderung der Freiwilligendienste. Insgesamt begrüßten die Sachverständigen die Zielsetzung des von der Bundesregierung vorgelegten Entwurfs. So wurde eine gemeinsame Regelung des Freiwillige Sozialen Jahres und des Ökologischen Jahres (FÖJ) befürwortet, da ihre gesetzlichen Grundlagen identisch seien. Die geplante zeitliche Flexibilisierung, wonach die Jugendlichen ihren Dienst beispielsweise in zwei sechsmonatigen Abschnitten an zwei verschiedenen Einsatzstellen absolvieren können, wurde größtenteils positiv aufgenommen. Die „Modularisierung“ der Dienste wurde mit Blick auf die Mindestdauer aber auch kritisch beurteilt. So machten einige Sachverständige darauf aufmerksam, dass auch im Sinne der Freiwilligen die Dauer von drei Monaten nicht unterschritten werden sollte. Einige Experten forderten, die vorgeschlagene Ausweitung auf 24 Monate an „Sondertatbestände“ zu knüpfen, da die Tätigkeit sonst zu sehr den Charakter eines Arbeitsverhältnisses annähmen und nicht mehr arbeitsmarktneutral wären. Angemerkt wurde, dass es bei den Freiwilligendiensten immer noch mehr Bewerberinnen und Bewerber als Plätze gebe, was ebenfalls für eine zeitliche Begrenzung spreche. Zurzeit fördert der Bund 22.000 Plätze, denen über 60.000 Bewerber gegenüberstehen.

Bundestags-Jugendausschuss: Anhörung Freiwilligendienste

Heute im Bundestag: Experten begrüßen Entwurf zur Förderung von Jugendfreiwilligendiensten

13.11.07

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