Berlin

So genannte „Ehrenmorde“ sind eine „Schande“

Bundestags-Frauenausschuss tagt am Internationalen Frauentag

„Zwangsverheiratungen und so genannte ,Ehrenmorde‘, die besser als ,Schandemorde‘ bezeichnet werden sollten, sind für eine demokratische Gesellschaft völlig inakzeptabel“, sagte die Frauenausschussvorsitzende des Bundestages, Kerstin Griese (SPD). Sie wies darauf hin, dass die Koalition vereinbart habe, Zwangsverheiratung als eigenen Tatbestand in das Strafgesetzbuch aufzunehmen. Die so genannten „Ehrenmorde“ und die Zwangsverheiratungen waren Thema der Familien- und Frauenausschusssitzung am Internationalen Frauentag.

Prävention und Hilfe für die Betroffenen müssten im Mittelpunkt stehen, betonte die Bundestagsabgeordnete. „In der Jugendarbeit muss ganz besonders bei den Jungen und den jungen Männern angesetzt werden, um eine Bewusstseinsänderung zu bewirken und deutlich zu machen, dass Gewalt keine Frage der Ehre sein kann. Der Internationale Frauentag ist nicht nur ein Tag zum Feiern, sondern auch als Aufruf zu verstehen, überall dort, wo Frauen misshandelt, unterdrückt oder benachteilgt werden, aktiv zu sein. Nicht nur Politikerinnen und Politiker, sondern die gesamte Zivilgesellschaft ist aufgerufen, alles zu tun, damit Frauen und Mädchen aus Migrantenfamilien in Deutschland ihr Leben selbstbestimmt leben können“, sagte Griese in der Ausschusssitzung, in der Maria Böhmer (CDU) als Migrationsbeauftragte der Bundesregierung die aktuellen Planungen vorstellte.

8.3.06

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