Berlin

EU-Kommission beschließt Frauenquote

Bundesregierung blockiert

Kerstin Griese (SPD) hält es für nicht hinnehmbar, dass die Bundesregierung die von der EU-Kommission beschlossene Frauenquote blockiert. „Dass ausgerechnet unsere Frauenministerin vehement gegen verbindliche Regelungen kämpft, kann nur mit ideologischer Verbohrtheit erklärt werden“, kritisiert sie die CDU-Ministerin Kristina Schröder.

„Es ist ein Riesenerfolg, dass sich Viviane Reding gegen ihre Kommissionskollegen durchsetzen konnte“, lobt Griese die luxemburgische Politikerin. „Sie will, dass Frauen in den Unternehmen endlich eine faire Chance bekommen und die gläserne Decke durchbrechen, die sie von Spitzenposten fern hält. Es gibt kaum ein Thema, bei dem eine Frau auf mehr Gegenwind stoßen kann“, freut sich Kerstin Griese über Redings Hartnäckigkeit.

Die SPD-Frauenpolitikerin räumt ein, dass die EU-Kommission die ursprünglichen Anliegen Viviane Redings „verwässert“ habe, indem sie die Sanktionen entschärft hat. „Leider werden nur die Aufsichtsräte erwähnt, nicht aber die mächtigen Unternehmensvorstände. Trotzdem ist der Beschluss ein wichtiger Schritt.“ Es sei ein Skandal, dass die Bundesregierung ihren Widerstand gegen die europaweite Quote weiter fortsetzt, betont Kerstin Griese, die im Bundestag für die EU-Gleichstellungspolitik zuständig ist.

Frankfurter Rundschau: Redings Kompromiss

15.11.12

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