Berlin

Für eine europäische Frauenquote

Regierungen leisten Widerstand

Kerstin Griese kritisiert den Widerstand der Bundesregierung gegen eine europaweite Frauenquote für große Unternehmen. „Offenbar ist die EU-Kommission nicht willens, sich diesem Gegenwind zu stellen“, ärgert sich die SPD-Frauenpolitikerin. „Sollte es keine verbindliche und einheitliche Frauenquote für große Unternehmen in der Europäischen Union geben, würde sowohl der Gleichstellung von Frauen und Männern als auch dem Wettbewerb im europäischen Binnenmarkt schaden.“

Frauen sind in den großen europäischen Unternehmen seien bislang stark unterrepräsentiert. Die Gleichstellung von Frauen und Männern sei eines der Ziele der Europäischen Union. „Deshalb ist es dringend erforderlich, dass die EU-Kommission den Vorschlag der zuständigen Kommissarin Viviane Reding möglichst bald beschließt“, fordert Griese. Redings Vorschlag sei ausgewogen und umsetzbar.

Gemeinsam mit der Christel Humme, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erläutert Griese den Reding-Vorschlag: „Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden und mehr als 50 Millionen Jahresumsatz sollen verpflichtet werden, bis zum Jahr 2020 sicherzustellen, dass mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder eines Unternehmens Frauen sind. Öffentliche Unternehmen sollen diese Quote bereits bis zum Jahr 2018 erfüllen. Gleichzeitig sollen die Mitgliedstaaten der Europäischen Kommission regelmäßig über die Gleichstellung von Frauen und Männern in den Vorständen großer Unternehmen berichten. Bei Nichterfüllung der Quote kann sowohl der betreffende Mitgliedstaat als auch das Unternehmen von der Europäischen Kommission sanktioniert werden.“

24.10.12

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