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Sondersitzung zum Ermächtigungsgesetz

Kerstin Griese: Thema meiner Abiturklausur

Sehr beeindruckt zeigte sich Kerstin Griese nach der Bundestags-Sondersitzung in Erinnerung an das Ermächtigungsgesetz vor 75 Jahren. „Der Widerstand der SPD gegen dieses Gesetz war ein wichtiger Grund, warum ich Sozialdemokratin geworden bin. Das Ermächtigungsgesetz war das Thema meiner Abiturklausur“, erinnerte sich die niederbergische Abgeordnete. Sie hat sich schon als Schülerin für die jüngste deutsche Geschichte interessiert und hat später dieses Fach studiert.

Hans-Jochen Vogel hält die Gedenkrede zum Ermächtigungsgesetz.

„Immer wenn ich in den Fraktionssitzungssaal der SPD gehe, blicke ich auf die Gedenktafel, die die Namen der 94 Abgeordneten auflistet, die 1933 Hitler widerstanden haben. Sie haben ungeheuren Mut bewiesen“, sagte die Historikerin. Zwei Tage vor der entscheidenden Parlamentssitzung, die wegen des Reichtagsbrandes in der Kroll-Oper stattfand, habe die Hitler-Regierung in Dachau das erste KZ gegründet. „Die Abgeordneten der bürgerlichen Parteien hatten sich den Nazis bereits ergeben und stimmten dem Ermächtigungsgesetz zu“, so Griese.

„Freiheit und Leben kann man uns nehmen – die Ehre nicht“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Otto Wels 1933 in seiner legendären Reichstagsrede. Der Originalton dieser Rede wurde in der Bundestagssitzung eingespielt. „Dies und die Gedenkrede von Hans-Jochen Vogel waren bewegende Momente“, betonte Kerstin Griese.

Rede von Hans-Jochen Vogel
 Rede von Hans-Jochen Vogel

Thomas Oppermann: Das Ermächtigungsgesetz

11.4.08

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