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Familienbericht fordert zielgenaue Förderung

Bundestag hat Elterngeld beschlossen

Ein zielgenauer Einsatz der finanziellen Familienförderung sei die wichtigste Konsequenz des heute im Bundestag diskutierten Familienberichts, sagt Kerstin Griese. „Die Expertinnen und Experten sind sich einig, dass wir viel Geld ausgeben, aber bislang zu wenig erreichen. Mit dem heute beschlossenen Elterngeld haben wir eine bedeutende Weichenstellung vorgenommen“, freut sich die Familienausschussvorsitzende. „Das Elterngeld wird von den Fachleuten, die den Familienbericht erstellt haben, als entscheidendes Element einer politischen Neuausrichtung hervorgehoben.“

Das Elterngeld unterstütze präzise die wichtige Zeit unmittelbar nach der Geburt eines Kindes. „Wir müssen die Geldleistungen an den verschiedenen Lebenslagen der Familien ausrichten“. Dies sei eine Schlussfolgerung des Expertenberichts.

Griese betont, dass der Familienbericht insbesondere auch die Forderung nach den „Partnermonaten“ unterstütze. „So wird das Elterngeld für die zumeist besser verdienenden Väter ein Anreiz und eine Ermutigung. Denn sie haben bei uns einen erheblichen Nachholbedarf insbesondere im Vergleich zu den nordeuropäischen Nachbarn.“

Der Familienbericht räume mit der Legende auf, dass sich berufstätige Eltern nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern. „Oftmals ist das Gegenteil der Fall. Wer sich die gemeinsame Zeit nach Feierabend und Kita ausdrücklich für seine Kinder reserviert, kann oft mehr tun als die Eltern, deren Kind stundenlang vor Fernseher oder Gameboy sitzt.“

Familienpolitik sei ein Teil der Sozialpolitik. „Deswegen ist der Ausbau der Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur so wichtig. Allen Kindern so früh wie möglich eine gute Förderung und Bildung zu ermöglichen, ist eine vorsorgende Sozialpolitik“, unterstreicht die Ratinger Bundestagsabgeordnete. Die Einführung des Elterngeldes müsse zwingend mit dem Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr einhergehen. „Dabei geht es gleichermaßen um frühkindliche Bildung und die Vereinbarkeit von Kind und Beruf.“

Siebter Familienbericht
SPD-Fraktion: Elterngeld
taz: „Väter kontrollieren viel weniger“
Deutschlandradio: Elterngeld ist „sozial ausgewogen“

29.9.06

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