Kabinett beschließt Elterngeld

Appell an die Arbeitgeber, Väter zur Babypause zu ermutigen

Leipziger Volkszeitung: Keine Konfrontation mit Arbeitgebern bei Vätermonaten
Spiegel online: Regierung beschließt Elterngeld

„Das ist ein Riesenerfolg für eine zukunftsfähige Familienpolitik“, freute sich die Familienausschussvorsitzende Kerstin Griese am Rande eines Besuchs in der Wülfrather „Arche Noah“-Kindertagesstätte. „Mit dem Kabinettsbeschluss zum Elterngeld hat die SPD ein wichtiges Wahlversprechen umgesetzt.“ Dass auch der Koalitionspartner und die Ministerin Ursula von der Leyen die Elterngeld-Idee übernommen haben, sei eine gute Sache für die Familien.

„Das Elterngeld ist ein wichtiges politisches Gleichstellungs-Element“, sagte Griese in einem Telefoninterview mit der Leipziger Volkszeitung. Sie forderte die Unternehmen auf, Vätern keine Steine in den Weg zu legen. „Mit dem Elterngeld und seiner 67-prozentigen Lohnersatzleistung geben wir einen wichtigen Anstoß. Jetzt muss die Akzeptanz von Unternehmen ansteigen, um die Elternzeit für Väter zum Normalfall werden zu lassen.“ Sie rechne damit, dass künftig verstärkt Männer von ihrem Recht auf Kindererziehung Gebrauch machen werden. Griese verwies auf das Vorbild Schweden, wo 80 Prozent der Väter Elternzeit nehmen. In Deutschland seien es bislang erst fünf Prozent aller Väter, die eine Babypause einlegten.

„Die Menschen wollen, dass die Gesellschaft ihrer Mitverantwortung für Kinder und Eltern endlich gerecht wird.“ Jetzt müssten Länder und Kommunen die Betreuungsangebote für die unter dreijährigen Kinder deutlich verbessern. „Wir haben nach wie vor viel zu wenig Plätze im Westen. Die Idee Elterngeld funktioniert aber nur, wenn man nach einem Jahr Elternzeit einen Betreuungsplatz für die Kinder hat und wieder arbeiten gehen kann. Familienpolitik muss auf zwei Beinen stehen“, sagte die SPD-Politikerin der Leipziger Volkszeitung.

Familienministerium: Bundeskabinett macht Weg frei für das Elterngeld

14.6.06

Home