Berlin

Alleinerziehende und Erwerbslose nicht benachteiligen

Elterngeld muss gerecht ausgestaltet werden

ddp: Viele offene Fragen zum Elterngeld

„Es geht nicht, dass Arbeitslose und Alleinerziehende als Sparbüchse dafür herhalten müssen, dass auch Alleinverdiener-Familien ein Jahr lang den Sockelbetrag bekommen“, sagt die Familienausschussvorsitzende Kerstin Griese (SPD) der Rheinische Post. „Dass es ein Sockel-Elterngeld für Alleinverdiener-Paare geben soll, in denen nur der Mann berufstätig ist, war unser Zugeständnis an das veraltete Familienbild der CSU-Männer.“ Die CSU-Forderung, diese Förderung der Hausfrauen-Ehe durch Elterngeld-Kürzungen bei ALG-II-Empfängern zu finanzieren, bezeichnet Griese als ungerecht.

Nicht hinnehmbar findet die Ratinger Bundestagsabgeordnete den Vorschlag, Alleinerziehende von einer möglichen Verlängerung des Elterngeldes auf 14 Monate auszunehmen. „Das wäre eine Diskriminierung“, stellt Griese fest.

Die SPD-Familienexpertin bezweifelt, dass die konservativen Unions-Männer den Sinn der „Partnermonate“ richtig verstanden haben. „Es geht nicht um zwei Bonusmonate exklusiv für Väter. Sondern immer mehr Paare wünschen sich eine partnerschaftliche Aufteilung der Erziehung des gemeinsamen Kindes. Die Partnermonate sind dabei ein wichtiger Anreiz und ein entscheidendes Argument, dass auch Väter ihren Anspruch auf Elternzeit gegenüber skeptischen Arbeitgebern durchsetzen können.“

Grundsätzlich kann sich Kerstin Griese die Verlängerung des Elterngeldes über 12 Monate hinaus vorstellen „wenn dies gerecht finanzierbar ist“.

„75 aller Deutschen begrüßen die Idee des Elterngeldes“, freut sich Kerstin Griese über eine aktuelle Ipsos-Umfrage. „Das zeigt, dass wir als SPD richtig lagen, als wir unser Elterngeld-Konzept im Koalitionsvertrag verankert haben.“

FTD: Ipsos-Umfrage
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1.5.06

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