Berlin

Elternzeit für Großeltern

Expertenanhörung zum Elterngeld im Bundestagsfamilienausschuss

Tagesspiegel: Umverteilung von Arm zu Reich?

Eine überaus positive Bilanz des Elterngeldes hat Kerstin Griese anlässlich einer Ausschussanhörung im Bundestag gezogen. „Dass die Zahl der Geburten langsam wieder ansteigt, ist ein Zeichen, dass die bereits von Renate Schmidt eingeleitete Wende in der Familienpolitik erfolgreich ist“, stellte die Familienausschussvorsitzende fest. Entscheidend sei dabei die verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die zunehmende Beteiligung der Väter in der Kindererziehung. „Mit den Partnermonaten schaffen wir eine Bewusstseinsänderung nicht nur bei den jungen Vätern, sondern auch in den Chefetagen der Unternehmen“, freute sich Griese.

Ändern will die Große Koalition das Elternzeit- und Elterngeldgesetz zunächst nur in Details, um mehr Flexibilität zu schaffen. „Es ist gut, dass die große Mehrheit der Fachleute diese Änderungen unterstützt“, so Griese. Dabei wurde unter anderem über eine „Großelternzeit“ für die Eltern von Teenager-Müttern und Vätern beraten. „Die Großeltern werden vom Beruf freigestellt, das Elterngeld bekommen weiterhin die leiblichen Eltern, also beispielsweise die minderjährige Tochter“, sagte Kerstin Griese gegenüber dem Tagesspiegel. Ziel sei es, dass junge Eltern, die in der Schule, oder in der Ausbildung sind, ihren Abschluss machen können. „Die beste Prävention von Kinderarmut ist die Erwerbstätigkeit der Eltern. Und dafür braucht man einen Schul- und Ausbildungsabschluss“, betonte die SPD-Familienpolitikerin.

Bewährt hat sich laut Griese die 14-monatige Bezugsdauer des Elterngeldes. „Denn mit dem Vier-Milliarden-Programm des Bundes investieren wir gleichzeitig massiv in die Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag. Damit schaffen wir die Vereinbarkeit von Kind und Beruf.“ Eine Verlängerung des Elterngeldes lehnt Kerstin Griese deshalb ab. „Wer 24 Monate Auszeit nimmt, verliert viel zu häufig den beruflichen Anschluss und hat eine erheblich größeres Armutsrisiko.“

hib: Experten plädieren für weitergehende Änderungen beim Elterngeldgesetz

17.9.08

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