Berlin

„Die Macht der Kinder“

Vorstellung des Buches von Ulrich Deupmann

Ulrich Deupmann und Kerstin Griese.

„Die Macht der Kinder“ beschwört der Journalist (Süddeutsche Zeitung, Spiegel, Bild am Sonntag) Ulrich Deupmann in seinem soeben erschienenen Buch. In der von der Familienausschussvorsitzenden Kerstin Griese eingeleiteten Buchpräsentation in der Bundespressekonferenz stellte er die wichtigsten Thesen seines Buches vor.

„Die Kinderrepublik Deutschland entsteht nicht allein duch mehr Kindergartenplätze. Sei fordert uns allen einen Mentalitätswechsel ab“, so Deupmann. Der Blick solle weniger auf die Sicherheit der eigenen Renten gerichtet sein, als auf die Menschen, die nach uns kommen.

Zwei Ziele hält Deupmann für entscheidend.

Um dies zu erreichen, schlägt er in seinem Buch einen „Zehn-Punkte-Plan“ vor:

  1. Einführung eines Erziehungsgelds nach der Geburt eines Kindes (12 Monate Lohnersatz in Höhe von 80 Prozent des letzten Nettogehaltes).
  2. Garantie auf kostenlose Ganztagsbetreuung für alle Kinder ab dem 13. Monat (qualitativ hochwertige Angebote, spezielle Förderung für Kinder von Zuwanderern und aus sozial schwierigen Verhältnissen; Besuch bis drei Jahre freiwillig; Dauer: neun Stunden wöchentäglich).
  3. Kindergartenpflicht ab drei Jahren (Pflicht nur halbtags, Besuch kostenlos).
  4. gezielte finanzielle Förderung für junge Mütter und Alleinerziehende (Startpaket bei der Geburt, finanzielle Sonderzuschläge und Überbrückungshilfen, Programme „Studieren mit Kind“).
  5. gezielte Förderung für das dritte Kind (Ausgleichszahlung für den Rückzug aus dem Beruf, materielle Hilfen).
  6. Verkürzung der Ausbildungszeiten und Bekämpfung der „Nesthockerei“ (Schuleintritt ab fünf Jahren, 12-Jahre-Abitur, kurze Studiengänge; Umstellung aller kindbezogenen finanziellen Leistungen ab 20 Jahren von den Eltern auf ihre Kinder).
  7. Einführung eines „Kinder- und Familien-TÜV“ für alle Gesetzentwürfe (Berücksichtigung von kinder- und familienpolitischen Auswirkungen, wie bei der Gleichbehandlung von Frauen und Männern).
  8. Kostenübernahme von Reproduktivmedizin („künstliche Befruchtung“) durch den Staat.
  9. Förderung von Kinder- und Familienfreundlichkeit im Betrieb (steuerliche Anreize für Teilzeitjobs und Tele-Arbeit für Mütter und Väter, Ausfallgeld im Krankheitsfall von Kindern etc.).
  10. Finanzierung durch Halbierung des Kindergeldes, Streichen eines von drei Rentenbeitragsjahren für Mütter, Einführung eines „Kinder-Soli“ von drei Prozent auf Renten und Beamtenpensionen, Erhöhung des Spitzensteuersatzes um drei Prozentpunkte .

Ulrich Deupmann, Die Macht der Kinder, Frankfurt: S. Fischer 2005, 220 Seiten, 16,90 Euro  bestellen 

Presseportal: Die Macht der Kinder
DeutschlandRadio: Zukunftsthema Nr. 1 – Kinder

10.3.05

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