Niederberg/Ratingen

Fachtagung Arbeitsmarktpolitik in Berlin

Wohlfahrtsverbände aus dem Kreis Mettmann warnen vor Kahlschlag

Sabine Depew (Diözesan-Caritasverband Köln), Heiko Boekstegers (Diakonie Niederberg), Kerstin Griese MdB, Marie-Therese Wirtz-Doerr (SKF Ratingen) und Angelika Fierus (SKF Langenfeld) im Reichstagsgebäude.

Auf scharfe Kritik stieß die Arbeitsmarktpolitik des Bundes bei den Vertreterinnen und Vertretern der Wohlfahrtsverbände im Kreis Mettmann. Die Abgeordnete Kerstin Griese, die einen „Kahlschlag bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik“ befürchtet, hatte diese zu einer Fachkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion nach Berlin eingeladen. „Das Hauptproblem sind die Mittelkürzungen“, sagte Heiko Boekstegers (Diakonie Niederberg). Er befürchtet, dass schwer vermittelbare Arbeitslose zunehmend ausgegrenzt würden. „Wir brauchen einen sozialen Arbeitsmarkt, weil es Menschen gibt, die dauerhaft nicht vermittelbar sind“, betonte Angelika Fierus (SKF Langenfeld) auf der Fachkonferenz.

Als konkrete Folgen der Politik von Arbeitsministerin von der Leyen seien der Bestand des Gebrauchtwarenladens in Velbert, von ProDonna in Langenfeld und der Ratinger Textilwerkstatt Rock und Rolli gefährdet, nennen Kerstin Grieses Gäste einige Beispiele. Marie-Therese Wirtz-Doerr (SKF Ratingen) wies darauf hin, dass es bei den Angeboten nicht nur um Arbeitsmarktförderung gehe, sondern auch um Hilfe für arme Menschen und um Umweltschutz. Die Möbelkammer und der Wasch- und Bügelservice für Wohnungslose seien wichtige Angebote.

Insgesamt 200 Vertreter von Wohlfahrtsverbänden und Bildungsträgern aus ganz Deutschland berieten in Berlin über die Folgen der schwarz-gelben Sparpolitik. „Es ist deutlich geworden, dass die Kürzungen und angeblichen Reformen in den nächsten Jahren drastische Folgen haben werden“, fasste die SPD-Kreisvorsitzende Kerstin Griese die Diskussion zusammen. „Angesichts zurückgehender Erwerbslosenzahlen wäre es jetzt der denkbar beste Zeitpunkt, die Bemühungen gerade für diese Gruppe der Langzeitarbeitslosen zu verstärken.“ Kerstin Griese fordert die CDU-Abgeordneten aus dem Kreis Mettmann auf, sich für eine Rücknahme der geplanten Kürzungen einzusetzen. „Ich hoffe, ihr Einfluss in der schwarz-gelben Koalition ist groß genug, den Kahlschlag bei den Beschäftigungsträgern vor Ort zu verhindern“, unterstützte Griese die Sozialverbände aus dem Kreis Mettmann.

SPD-Fraktion: Schwarz-Gelb spaltet den Arbeitsmarkt

12.7.11

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