Berlin

Wie kann man was bewegen?

Diskussion in der Bundestagsarena

Ein Bericht von Anna Will

Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff (Mitte), die Ausschussvorsitzende Kerstin Griese und die familienpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen.

„Politik als Beruf: Wie kann man was bewegen?“ lautete das Thema eine Diskussionsrunde in der Bundestagsarena, zu der der Tagesspiegel und der Familienausschuss eingeladen hatte. Auf die Frage des Tagesspiegel-Chefredakteurs Stephan-Andreas Casdorff, warum sie eigentlich Politikerin geworden sei, sagte Kerstin Griese: „Schon früh habe ich mich in der Evangelischen Jugendarbeit engagiert. Dabei war es mir immer wichtig, mich gemeinsam mit Anderen und für Andere zu engagieren.“ Gerechtigkeit auch miteinander zu leben, sich für Schwächere einzusetzen, Neues kennen zu lernen und dabei Freude zu haben, sei bis heute ihre Motivation, sich in die Politik einzumischen. „Mit 19 Jahren bin ich in die SPD eingetreten und seit sechs Jahren bin ich Bundestagsabgeordnete. Das ist für mich der schönste Job der Welt.“ Hier könne sie sich darum kümmern, dass Chancen für Jugendliche verbessert werden und Kinder und Familien gestärkt werden. Ein besonders wichtiges Anliegen ist es für die Ausschussvorsitzende, sich für Demokratie und Toleranz und gegen Rechtsextremismus einzusetzen.

Die Frage nach der Wahrhaftigkeit im Handeln wurde von Stephan-Andreas Casdorff an die Ausschussvorsitzende Griese und die Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen gestellt. Kerstin Griese meinte dazu, dass für sie Ehrlichkeit die Basis für ihr Handeln sei. Sie treffe niemals Entscheidungen, die sie nicht verantworten könne oder über die Öffentlichkeit nicht Bescheid wissen dürfte. Transparenz ist ihr ganz wichtig. In ihrer Politikerinnen-Laufbahn hat sie sich immer frei entschieden. In den wenigen Fällen, beispielsweise bei der Erhöhung der Rentenbeiträge, in denen ihre Position in der Fraktion in der Minderheit blieb, hat sie ihre abweichende Meinung durch eine persönliche Erklärung im Bundestagsplenum öffentlich gemacht.

Im Anschluss an die Diskussionsrunde trat Adel Tawil, der Sänger und Produzent der erfolgreichen deutschen Band „Ich +Ich“, auf und performte das Lied „Du erinnerst mich an Liebe“.

Bundestagsarena

22.6.06

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