Berlin

Internationaler Tag gegen Armut

Rigide Sparpolitik verschäft die die Armut

„Die seit drei Jahren schwelende Finanzkrise hat die Armut in Europa verschärft“, stellt Kerstin Griese anlässlich des internationalen Tages gegen Armut fest. Der Bundesregierung mangele es an Initiativen zur Bekämpfung der Armut in Europa, kritisiert die SPD-Bundestagsabgeordnete. „In Spanien, Griechenland und Portugal droht eine ganze Generation junger Menschen verloren zu gehen, da die Hälfte von ihnen weder Ausbildung noch Arbeit findet. Die Regierungschefs der EU haben bislang nichts getan, um diesen jungen Menschen eine Perspektive zu geben“, so Griese.

Zudem habe in fast allen EU-Staaten die Anzahl der von Armut gefährdeten Personen zugenommen. „Die guten Arbeitsmarktzahlen in Deutschland täuschen darüber hinweg, dass heute rund 2,6 Millionen mehr Menschen von Armut bedroht sind als im Jahr 2006“, stellt Griese fest. „Die Anzahl der Menschen, die aufgrund fehlenden Einkommens mindestens einen Teil ihrer Grundbedürfnisse nicht befriedigen können, ist ebenfalls gestiegen.“

Die Bundesregierung habe es bislang versäumt, die sozialen Auswirkungen der Krise zu beachten. Kerstin Griese wirft Kanzlerin Merkel vor, dass die von ihr durchgesetzte einseitige rigide Sparpolitik die Armut in Europa verstärkt habe. „Es ist Zeit für eine andere Politik. Die Bundesregierung muss sich endlich wirksam für die von Armut bedrohten und in Armut befindlichen Menschen einsetzen“, fordert die SPD-Berichterstatterin für die europäische Beschäftigungs- und Sozialpolitik. „Dazu gehört eine Politik, die auch den Staaten Südeuropas Wachstum und Beschäftigung ermöglicht und die endlich die bedrohliche Jugendarbeitslosigkeit behebt“, sagt Griese.

overcomingpoverty.org

16.10.12

Home