Berlin

Religionsfreiheit im „arabischen Frühling“

Übergriffe auf Christen und liberale Muslime

Rheinische Post: Sorgen um Christen im „Arabischen Frühling“

Kerstin Griese zeigte sich in einem Gespräch mit dem Berliner Büro der Rheinischen Post besorgt wegen zunehmender religiös motivierter Gewalt in Teilen des arabischen Raumes. „Ich habe viele Kontakte in den palästinensischen Bereich, und auch von dort höre ich, dass Salafisten zu einem wachsenden Problem in der gesamten Region werden. Da entsteht ein gewalttätiger Fundamentalismus“, sagte die SPD-Kirchenbeauftragte. Griese widersprach jedoch der CDU-Politikerin Steinbach, die ein Obsiegen des islamischen Fundamentalismus prophezeite. „Im arabischen Frühling geht es jetzt um die Entscheidung, an welchem Modell man sich orientieren soll“, sagte Kerstin Griese. „Eine wichtige Rolle spielt das Beispiel der Türkei mit der AKP, einer islamischen Partei in einem laizistischen Staat.“ Ägypten verzeichne nicht nur Attacken auf Christen, sondern auch auf liberale Muslime, betonte Griese und wies darauf hin, dass „die Situation auch unter Mubarak schon als schlecht bezeichnet werden musste“.

„Wichtig ist es, die Bildungsarbeit zu verstärken, um über unsere Stiftungen die Idee der positiven Religionsfreiheit zu verbreiten, also klar zu machen, dass es nicht um die Freiheit von Religion, sondern um eine Freiheit zur Religion geht.“ Die SPD-Abgeordnete bezeichnete es als „sehr kritisch, dass Ägypten die Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung behindert“.

17.1.12

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