Berlin

Familienbericht unterstützt Elterngeld und Partnermonate

Familienförderung neu ausrichten

tagesschau.de: Familienbericht der Bundesregierung

Einen zielgenaueren Einsatz der finanziellen Familienförderung fordert Kerstin Griese als Konsequenz aus dem soeben vorgestellten Familienbericht. „Die Expertinnen und Experten sind sich einig, dass wir viel Geld ausgeben, aber bislang zu wenig erreichen.“ Das Elterngeld sei ein wichtiger Schritt einer Neuorientierung, ist sich Griese mit den Autorinnen und Autoren des Familienberichts einig. „Damit wird präzise die wichtige Zeit unmittelbar nach der Geburt eines Kindes unterstützt“, sagt die Familienausschussvorsitzende des Bundestages. „Wir müssen die Geldleistungen an den verschiedenen Lebenslagen ausrichten.“

Kerstin Griese verteidigt weiterhin, dass Alleinerziehende zwölf Monate lang das Elterngeld erhalten, während es für alle anderen zehn Monate gezahlt wird – „plus zwei Bonusmonate für den Partner oder die Partnerin“. Auch der Familienbericht unterstütze die Forderung nach den „Partnermonaten“, die insbesondere für die zumeist besser verdienenden Väter ein Anreiz und Ermutigung seien. „Da haben die Väter bei uns einen erheblichen Nachholbedarf insbesondere im Vergleich zu den nordeuropäischen Nachbarn.“

Medienberichte, nach denen der Familienbericht insbesondere die „deutschen Mütter“ pauschal kritisiere, kann Griese nicht nachvollziehen. „Immerhin räumt der Familienbericht mit der Legende auf, dass sich berufstätige Eltern nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern. Oftmals ist das Gegenteil der Fall. Wer sich die gemeinsame Zeit nach Feierabend und Kita ausdrücklich für seine Kinder reserviert, tut mehr als die Eltern, die ein Kind stundenlang vor Fernseher oder Gameboy ,parken‘.“

Familienpolitik müsse ein entscheidender Teil einer „vorsorgenden Sozialpolitik“ sein, greift Kerstin Griese eine Forderung der SPD-Programmdiskussion auf. „Deswegen ist der Ausbau der Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur so wichtig. Allen Kindern so früh wie möglich eine gute Förderung und Bildung zu ermöglichen ist eine vorausschauende Sozialpolitik.“

Familienministerium: 7. Familienbericht

25.4.06

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