Berlin

Unicef-Bericht zur Kinderarmut

Griese setzt sich für einen intervenierenden und zupackenden Sozialstaat ein

Die Welt: Armut in Deutschland
Telepolis: Kinderarmut in Deutschland

„Bedrückend“ sei der Unicef-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland, sagte die Familienausschussvorsitzende des Bundestages, Kerstin Griese. „Kinder sind nicht nur von materieller Armut bedroht. Sondern von vielfältigen Armutsrisiken: fehlende Sprachkenntnisse, Bildungsarmut, schlechte Gesundheit, Fehlernährung und Bewegungsmangel.“

„Wenn man Armut an ihrer Wurzel bekämpfen will, gibt es nur zwei Lösungen: Erstens Erwerbsarbeit für die Eltern und zweitens bessere Bildung beziehungsweise mehr Infrastruktur für die Kinder“, sagte Griese der Welt. Sie plädierte für mehr staatliche Leistungen, die gezielt bei den Kindern ankommen. „150-Euro-Gutscheine für Schulstarterpakete, Lernmittelfreiheit, kostenfreie Frühstücksangebote und gesunde Mittagessen in Kitas und Schulen“ gehören für die SPD-Abgeordnete zu einem dringend notwendigen Maßnahmenbündel.

Mit Nachdruck müsse jetzt der vom Bund mit vier Milliarden Euro unterstützte Ausbau der Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur vorangetrieben werden – „qualitativ und quantitativ“. Kerstin Griese: „Wie benötigen beides: gute Startchancen für jedes Kind und die Möglichkeit für die Eltern, erwerbstätig zu sein.“

Besonders wichtig sei es, den Alleinerziehenden zu helfen. „Deshalb brauchen wir einen Mindestlohn“, betont die Familienpolitikerin. Wenn allein erziehende Eltern sich trotz aller Schwierigkeiten bemühen, Kind und Beruf miteinander zu vereinbaren, und trotzdem auf staatliche Leistungen angewiesen bleiben, ist dies ein Skandal.“

Der Sozialstaat müsse sich mehr für die Kinder engagieren. „Wer um gute Chancen für jedes Kind kämpft, muss sich für einen intervenierenden und zupackenden Sozialstaat einsetzen“, forderte Griese massive Investitionen in konkrete Hilfen.

29.5.08

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