Berlin | Kirche

„Auch über Reichtum diskutieren“

Evangelisches Kirchenparlament debattiert über die wachsende Kluft zwischen arm und reich

idea: Empfang der SPD anlässlich der EKD-Synode

Kerstin Griese, Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dringt auf eine verstärkte Bekämpfung der Armut. Dabei wies sie auf die Verantwortung und die Möglichkeiten der Kirchen hin. „Armut ist weit mehr als materielle Armut“, sagte sie in der Plenardebatte des in Würzburg tagenden Kirchenparlaments. „Mangelnde Bildung, schlechte Sprachkenntnisse, gesundheitliche Probleme, Erziehungsschwierigkeiten und Erwerbslosigkeit sind Kennzeichen einer sich immer mehr verfestigenden Armut, von der Kinder am meisten betroffen sind.“

Die Ratinger Bundestagsabgeordnete sieht eine große Chance für die Kirchengemeinden, sich noch stärker in der Stadtteilarbeit zu engagieren. „Hilfs- und Beratungsangebote dürfen nicht verstreut über das Stadtgebiet angeboten werden, sondern müssen zu den Menschen gebracht werden, die sie brauchen.“ Griese warb in Würzburg für die nach britischem Vorbild errichteten „Familienzentren“, in denen Kindergärten mit umfassenden Elternangeboten kombiniert werden. „Einige Gemeinden haben sich am Aufbau solcher Zentren bereits erfolgreich beteiligt.“

Griese verlangte, nicht nur über Armut zu diskutieren, sondern auch über Reichtum. „Aus christlicher Ethik ist die Sozialpflichtigkeit des Eigentums, wie sie unsere Verfassung festschreibt, nachdrücklich zu unterstreichen.“

Kerstin Griese gehört seit 2003 der 120-köpfigen EKD-Synode an. Sie ist das einzige Mitglied aus dem Kreis Mettmann.

EKD-Synode

SPD-Empfang am Rande der EKD-Synode: Ratspräsident Wolfgang Huber, Präses der Synode Barbara Rinke, Bayerns SPD-Chef Franz Maget, Kerstin Griese.

Tagung der Synode in Würzburg.

7.11.06

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