Berlin | Kirche

Kerstin Griese in ihr Amt als Diakonievorstand eingeführt

Gottesdienst in der Golgathakirche

epd: Diakonie-Vorstand Griese mit Gottesdienst in Amt eingeführt

Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik und Präses Nikolaus Schneider bei der Amtseinführung.

Kerstin Griese ist in der Berliner Golgathakirche in ihr Amt als Bundesvorstandsmitglied der Diakonie eingeführt worden. Präses Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Diakonischen Rates, sagte in seiner Predigt, dass es „nicht Brot allein, sondern Stärkung und Förderung durch Gottes Wort und Menschenworte“ bedürfe. „Menschen sollen gefördert werden, um als selbstständige und selbstbewusste menschliche Wesen leben zu können. Menschen sollen sich am gesellschaftlichen und kulturellen Leben beteiligen können“, forderte der Vize-Vorsitzende der EKD. „Von Beteiligungsgerechtigkeit reden deshalb die letzten Denkschriften der EKD.“ Dabei gehe es um Bildung, Grundbildung und Ausbildung, faire Zugänge zu den Bildungseinrichtungen und die notwendige Förderung, um familiäre Benachteiligungen ausgleichen zu können, sagte Schneider zu den aktuellen Diskussionen über die Grundlagen des Sozialstaates.

Nikolaus Schneider, Präses der rheinischen Landeskirche, bei der Predigt.

Geschichtsträchtig ist der Ort des Gottesdienstes, an dem etwa 250 Menschen teilnahmen: das unmittelbar neben der Golgathakirche liegende Sprachenkonvikt war ein wichtiger Treffpunkt der Opposition in der DDR, in denen auch die Idee der Gründung des Ost-SPD entwickelt wurde.

Nach dem Abendmahlgottesdienst, in dessen Mittelpunkt die Einsegnung in das Amt des Diakonievorstands stand, traten Nikolaus Schneider, Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik und Ex-Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier MdB für ihre Grußworte an das Rednerpult. Kottnik erinnerte daran, dass Kerstin Griese nun bereits vor 107 Tagen mit ihrer Tätigkeit als das für Sozialpolitik zuständige Vorstandsmitglied begonnen habe. Sie habe mit ihrer Erfahrung bereits wichtige Akzente setzen können. SPD-Fraktionchef Frank-Walter Steinmeier betonte, dass er Kerstin Griese in Folge der Bundestagswahl nur sehr ungern habe ziehen lassen. Griese habe im Bundestag eine sehr wichtige Rolle gespielt.

Kerstin Griese bedankt sich.

Kerstin Griese hat in ihrer Dankeswort auf ihren Wechsel zur Diakonie nach der verlorenen Bundestagswahl zurückgeblickt: „Was bleibt, das ist das soziale Engagement für Menschen, die schwach sind, die keine Stimme haben und die Chancen brauchen.“ Das habe sie in den letzten Jahren im Familienausschuss des Bundestages angetrieben und das motiviere sie auch jetzt. „Dabei will ich dazu beitragen, dass die Diakonie professionelle Lobbyarbeit macht, denn auch ein Wohlfahrtsverband darf und muss Lobbyarbeit machen. Lobby für die Menschen sein, die unsere Hilfe brauchen, da kann ich mich mit dem Leitbild der Diakonie, das von der Würde jedes einzelnen Menschen spricht, sehr gut identifizieren“, sagte Kerstin Griese. „Ich will mit dafür sorgen, dass die Diakonie aktuell und fundiert Stellung bezieht und sich in die Debatten der Zeit einmischt, im Sinne der anwaltschaftlichen Vertretung für die Menschen in unseren Einrichtungen.“

Kerstin Griese, Frank-Walter Steinmeier, Klaus-Dieter Kottnik.

Diakonie: Kerstin Griese als Vorstand Sozialpolitik eingeführt

17.2.10

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