Archiv




Höfliche Schüler haken durchaus kritisch nach

19.06.2002 / LOKALAUSGABE / HEILIGENHAUS
Höfliche Schüler haken
durchaus kritisch nach

Bundestagsabgeordnete zu Besuch in der Stufe 11


 Politik kann manchmal ganz schön trocken
sein, wenn man sich mit grauer Theorie
beschäftigt. Deshalb hatten die Gesamtschüler
der Stufe 11 die Bundestagsabgeordnete Kerstin
Griese eingeladen, die aus ihrem
Politikerleben berichtete und Fragen
beantwortete.
 
 Kerstin Griese ist bei den bevorstehenden
Wahlen Direktkandidatin der SPD für den
nördlichen Wahlkreis des Kreises Mettmann -
Heiligenhaus, Velbert, Wülfrath und Ratingen
sind "ihre" Städte.
 Einer ihrer Schwerpunkte, berichtete sie der
Schülerschaft, sei die Jugendpolitik, wo sie
sich zum Beispiel mit den Themen
Jugendarbeitslosigkeit oder Neue Medien
beschäftige. Im Bundestag gehört sie mit ihren
35 Jahren noch zu den Jüngsten.
 Dann durften Fragen gestellt werden: Was sie
denn von den gerade diskutierten
Studiengebühren halte, interessierte die
Studenten in spe natürlicherweise sehr.
 "Ein Erststudium sollte auf jeden Fall
gebührenfrei sein, da bin ich gänzlich gegen
Gebühren, zumal ja alles für die
Haushaltsaufstockung draufgehen soll",
positionierte sich Griese, die allerdings
zugab, dass sie beim Seniorenstudium "darüber
nachdenken könnte". Und auch die Differenzen
innerhalb ihrer Partei müssten da natürlich so
bald wie möglich gelöst werden. Um die
PISA-Studie ging es im weiteren -"was das
jetzt heißt, kann ich grad auch nicht sagen"
-, um die Unterschiede in der Schullandschaft
von Bayern und NRW - "in Bayern bringen sehr
wenige Leute Spitzenleistungen, in NRW
schaffen es mehr Schüler relativ weit nach
oben" - und um Ganztagsschulen, für die sich
Griese ganz klar stark machte. Auch kritische
Fragen trafen die Politikerin, die momentan
von "frühmorgens bis spätabends unterwegs"
ist: Nach dem Spendenskandal in Köln, nach der
noch nicht genügend verringerten
Arbeitslosenzahl und dem Aufbau Ost. Die
Gesamtschüler hatten sich gut vorbereitet.

 Bei Bedarf wurde auch noch einmal nachgehakt:
"Ich glaube, sie haben meine Frage noch nicht
ganz beantwortet", zeigten sich die Schüler
höflich, aber bestimmt. Und Kerstin Griese,
die auch mal Nachrichten im
öffentlich-rechtlichen Programm empfahl,
schloss mit dem Hinweis, dass sie persönlich
zwar für die SPD stehe, es im Endeffekt aber
am wichtigsten sei, dass die Schüler überhaupt
wählen gingen. Nach den Fragen zu urteilen,
werden das wohl einige tun. sar


Die Inhalte auf dieser und den übrigen Seiten sowie die Gestaltung der Seiten unterliegen dem Urheberrecht der Zeitungsverlagsgesellschaft E. Brost und J. Funke GmbH & Co. Die Verbreitung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages zulässig. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigung auf CD-ROM.
© waz, Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages

Recherchieren Sie im Web-Archiv der WAZ

Hilfe zu den Themen:

• Volltext

• Ausgabe

• Datum

• Ressort

• Überschriften

Suchen wie ein Profi - ohne die im Internet üblichen Einschränkungen:

• die Suchoperatoren

• absolute Suche

• ODER- und UND-Verknüpfung

• Ausschließung und Platzhalter

• Datums-(Bereichs) Suche