Kontakt   RSS
  Hilfe/FAQ   Archiv
Suche:
Mittwoch, 17. Mai 2006
Startseite
WAZ aktuell
Politik
Wirtschaft
Westen/Ruhrgebiet
Sport
Fußball
Aus aller Welt
Kultur / TV
InfoGrafik
Karikatur
WM 2006
WM-Spezial
WM-Tippspiel
WM-Fanzentrale
WAZ plus
Reise Journal
Wochenende
Freizeit online
Interaktiv
Forum
Tippspiel
Sudoku
Newsletter
Fußballbörse
Dienste
Archiv
Sporttabellen
Audionews
Wetter
Börse
Postkarten
KulturZeit
Veranstaltungen
Kinoprogramm
Ratgeber
Computer & Technik
Auto & Verkehr
Beruf & Bildung
Finanzen & Tarife
Geld & Recht
Gesundheit
Szene
Wohnen & Umwelt
Familie
Service
Ticket-Shop
Leser-Service
LeserLaden
Lotto-Service
Internet-Zugang
Anzeigen und Märkte
Autoanzeigen
Immobilien
Stellenanzeigen
Partnersuche
Kostenloser Markt
Beilagen
Inserieren
Privat
Gewerblich
Kontakt
Impressum
Zentralredaktion
Lokalredaktionen
Geschäftsstellen
Anzeigenabteilung
Ausbildung
Der Weg zur WAZ
WAZ Mediengruppe
Mr. Check
1.Wort markieren
2.Button anklicken
3.Erklärung erscheint!

Für Frauen ein Auslaufmodell

Das Ehegattensplitting gilt vielen Politikerinnen als überholt.
Ihre männliche Kollegen wehren sich gegen die Abschaffung. "Bestimmtes Rollenverständnis"

Berlin. Es gibt Themen in der Politik, da begegnen wir nicht nur einer grünen, liberalen, linken, sozial- oder christdemokratischen Sichtweise, sondern auch einer männlichen und einer weiblichen. Das Ehegatten-Splitting ist so ein Fall: Vielen Politikerinnen gilt es als überholt, weil es die Alleinverdiener-Ehe in hohem Maße belohnt - und die ist nach Ansicht dieser Politikerinnen ein Auslaufmodell. Politiker denken da anders, denn sie haben sich meist just in diesem Auslaufmodell eingerichtet.

Die Vorsitzende des Familienausschusses, Kerstin Griese (SPD), glaubt dennoch, dass sich nun etwas bewegen könnte. So setze sich allmählich die Einsicht durch, "dass die Leistungen für Familien so umgestaltet werden müssen, dass sie in die Infrastruktur für Kinder fließen". Derzeit gebe der Staat 150 Milliarden Euro pro Jahr für Familien aus, doch nur ein Bruchteil fließe in Betreuung und Bildung. Die SPD werde daher Ende Mai eine Arbeitsgruppe unter Leitung der stellvertretenden Parteichefin Bärbel Dieckmann und der Parlamentarierin Nicolette Kressl einrichten, der Familien- und Finanzexperten der Fraktion angehören sollen. Die Gruppe soll alle familienpolitischen Leistungen (vom Kindergeld über Sachleistungen in der Schwangerschaft bis zu den zahlreichen Freibeträgen) auflisten und ihre Wirksamkeit untersuchen, die Ergebnisse sollen spätestens im Frühjahr 2007 vorliegen. Über die verfehlte Wirksamkeit des Ehegatten-Splittings sagt Griese aber schon jetzt: "Das bringt am meisten, wenn die Kinder längst aus dem Haus sind."

Der familienpolitische Sprecher der Union, Johannes Singhammer (CSU), hält das für völlig in Ordnung: "Diese Ehepaare haben jahrelang jede Menge Geld und Zeit in ihr Kind investiert. Wieso sollten sie steuerlich bestraft werden sollten, sobald ihre Kinder ausziehen?" Ebenso richtig sei, dass das Splitting auch kinderlosen Ehepaare nutze: "Die erhalten ja keinen Bonus, sondern nur einen Ausgleich dafür, dass sie eine Wirtschaftsgemeinschaft eingehen und einer von beiden sein Einkommen teilt." Das Bundesverfassungsgericht habe diese Bewertung mehrfach bestätigt, eine Abschaffung des Splittings sei daher nicht nur "zutiefst unsolidarisch", sondern auch "verfassungsmäßig nicht möglich". Im übrigen sehe der Koalitionsvertrag mit der SPD nicht einmal eine Änderung der geltenden Regelung vor.

Genau die schwebt aber der familienpolitischen Sprecherin der SPD, Christel Humme, vor. In seiner jetzigen Form bedeute das Splitting für Frauen ein Beschäftigungshemmnis und eine steuerrechtliche Benachteiligung: "Außerdem fördert es die Ehe - nicht die Familie." Dagegen könne man schon mir einer Kappung des Splittings 2,5 Milliarden Euro einsparen, das reiche, um die Kindergärten beitragsfrei zu machen: Die Elternbeiträge für Kindergärten lägen derzeit bei 2,2 Milliarden Euro. Sie wisse aber, dass solche Überlegungen "in der Union keine Freudenschreie auslösen".

Die Vize-Fraktionschefin der Grünen, Krista Sager, beobachtet die jüngste Entwicklung amüsiert: In der gemeinsamen Koalition nämlich hätten die Grünen in Sachen Ehegattensplitting stets bei der SPD "auf Granit gebissen", vor allem bei den "männlichen Funktionären".

Unter der Hand räumen auch SPD-Politikerinnen ein, dass es den Parteifreunden schwer falle, sich von einem "bestimmten Rollenverständnis" zu lösen. Kerstin Griese wertet es daher als "positives Signal", dass SPD-Fraktionschef Peter Struck jüngst erklärte, das Splitting gehöre auf den Prüfstand.

Und Sager ruft den SPD-Frauen aufmunternd zu: "Willkommen im Club!"


16.05.2006   Von Christina Wandt
Weitere Meldungen:
Für Frauen ein Auslaufmodell
Das Land ändert sich
Wir können Berge versetzen
US-Nationalgarde sichert Grenze zu Mexiko
Schwarze Schafe im weißen Kittel
Mit Gewalt in die EU
WAZ-Nachrichten hören
Jetzt neu! Mit den Audionews können Sie jederzeit und überall die aktuellsten Nachrichten hören.
Jetzt kostenlos testen!
ARTIKEL VERSENDENARTIKEL DRUCKEN    
Veranstaltung 
Talk mit WAZ-Korrespondent

Der USA-Korrespondent Markus Günther stellt sein neues Buch vor und diskutiert mit den Gästen. Seien Sie dabei!

mehr
Fotostrecken 
Heikos Sakurais Welt

Zeichnungen aus der Sammlung von WAZ-Karikaturist Heiko Sakurai

mehr
Weitere Fotostrecken
> Platzecks Karriere
> Die Woche ist um
> Die deutsche Einheit
> Erinnerung an Hiroshima
> Merkels Bundeskabinett
umfrage 
Ihre Meinung
Beim geplanten Elterngeld - einem Vorschlag von CDU-Familienministerin Ursula von der Leyen - sollen auch Väter mindestens zwei Monate lang zuhause bleiben. Das ist...
... richtig so. Die Erziehung sollte nicht nur der Mutter überlassen sein.
... keine schlechte Idee. So bekommen Männer wenigstens Gelegenheit, in die Vaterrolle hineinzuwachsen.
... großer Quatsch. Dadurch werden künftig auch nicht mehr Kinder geboren.
.... pure Provokation. Die Regierung kann nicht vorschreiben , wer die Kinder betreut.
Hier wird diskutiert
umfrage-ergebnisse 

So haben Sie abgestimmt:

> Solidar-Pakt ade
> Deutsche Soldaten im Kongo
fehler-finder 
Funktioniert ein Link nicht? Melden Sie ihn uns!
Ihre Meinung 
Das Politik-Forum

Aktuelle politische Themen in der Diskussion:

> Metropolregion: Eine Achse mit Köln und D'dorf?
> El Kaida droht Deutschland
> BND im Irak
> Kindergeld kürzen?
> Die Rechtschreibreform
> (Wo) brauchen wir Beamte?
Kommentare 

Das Recht des Schnelleren

Härtere Strafen für Verkehrsrowdys...
mehr
Weitere Kommentare:
Ende der Euphorie
Locken und auch Drohen
Service 
Die WAZ weltweit

Hier erhalten Sie die WAZ druckfrisch:
> Europa, Nahost, Afrika
> Amerika, Karibik
> Australien, Asien

Kontakt 

Redaktion Politik

         
 
Eine Seite zurück
Zum Seitenanfang
 
         
   

Die Inhalte auf dieser und den übrigen Seiten sowie die Gestaltung der Seiten unterliegen dem Urheberrecht der Zeitungsverlagsgesellschaft E. Brost und J. Funke GmbH & Co. Die Verbreitung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages zulässig. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigung auf CD-ROM.

   
ONLINE-TIPP
Zeitung der Zukunft
Besuchen Sie unser Newsdesk-Projekt im Ideenpark!
LESERSERVICE
Bücher, CDs, DVDs ...
... ganz bequem online bei uns im LeserLaden bestellen!
SONDERTHEMEN
ABOSERVICE
WM-Abo bestellen!
Die ersten 222 Besteller erhalten ein Kult-Fußball-Trikot!
AUTO UND VERKEHR
Autofrühling in Herne:
Händler laden zu einem bunten Fest ein.
HAUS UND GARTEN
Immobilien-Journal
Tipps und Informationen zu "Planen, Bauen, Wohnen"
KULTUR
George Michael
"25 live" Tour startet im September
> zu den Tickets

Das aktuelle Programm:
REISE
Urlaub in Rumänien
Romantisch, geheimnisvoll und wunderbar vielfältig
LOTTO
DIGITALE BEILAGEN
Prospekte der WAZ jetzt auch online abrufbar