Kontakt   RSS
  Hilfe/FAQ   Archiv
Suche:
Mittwoch, 15. Februar 2006
Startseite
WAZ aktuell
Politik
Wirtschaft
Westen/Ruhrgebiet
Sport
Fußball
Aus aller Welt
Kultur / TV
InfoGrafik
Karikatur
Medien
Reise-Journal
Wochenende
Freizeit online
Interaktiv
Forum
Tippspiel
Newsletter
Fußballbörse
Dienste
Archiv
Sporttabellen
Audionews
Börse
Postkarten
KulturZeit
Veranstaltungen
Kinoprogramm
Ratgeber
Computer & Technik
Auto & Verkehr
Beruf & Bildung
Finanzen & Tarife
Geld & Recht
Gesundheit
Szene
Wohnen & Umwelt
Familie
Service
Ticket-Shop
Leser-Service
Lotto-Service
Internet-Zugang
Anzeigen und Märkte
Autoanzeigen
Immobilien
Stellenanzeigen
Partnersuche
Kostenloser Markt
Beilagen
Inserieren
Privat
Gewerblich
Kontakt
Impressum
Zentralredaktion
Lokalredaktionen
Geschäftsstellen
Anzeigenabteilung
Ausbildung
Der Weg zur WAZ
Mr. Check
1.Wort markieren
2.Button anklicken
3.Erklärung erscheint!

Angst durch Nichtwissen

Politiker aus allen Bundestagsfraktionen plädieren für einen deutschsprachigen Islamunterricht an den Schulen.

Die SPD-Kirchenbeauftragte Kerstin Griese will damit Kinder verschiedener Religionen gleichstellen

Berlin. Auf dem Thema Integration lag zuletzt ein strenger Akzent, da wurde über eine Deutschpflicht auf Schulhöfen diskutiert oder über einen Gesinnungstest für Muslime. Nun mag die SPD-Abgeordnete Kerstin Griese nicht länger von Zwang und Kontrolle sprechen, sondern wünscht sich ein "einladendes Zeichen" an die hier zu Lande lebenden Muslime. Ein deutschsprachiger Islamunterricht an den Schulen könne ein solches Zeichen sein, meint Griese, die auch Kirchenbeauftragte ihrer Fraktion ist. "Damit wären muslimische Schüler den katholischen, evangelischen und jüdischen Kindern gleichgestellt. Der integrative Faktor wäre deutlich höher als bei einem Religionsunterricht, der am Nachmittag außerhalb der Schule und dazu auf Türkisch oder Arabisch gehalten wird."

Griese ist überzeugt, dass ein solcher Unterricht auch das Wissen und den Respekt vor anderen Religionen stärken könnte. "Ein guter christlicher Religionslehrer vermittelt ja auch Kenntnisse über das Judentum oder den Islam, umgekehrt wäre das ebenso wünschenswert." Nebenbei hätte ein deutschsprachiger Unterricht den Charme, dass die Inhalte den deutschen Stellen bekannt wären. "Um die Curricula abzusprechen, brauchten wir allerdings einen zentralen muslimischen Ansprechpartner, den wir derzeit nicht haben."

Der grüne Migrationsexperte Volker Beck ist jedoch zuversichtlich, "dass wir perspektivisch eine demokratisch legitimierte Vertretung der Muslime in Deutschland bekommen". Mit einer solchen Körperschaft öffentlichen Rechts könnte man nicht nur über die Lehrpläne verhandeln, sondern auch die Ausbildung der Lehrer. "Es ist nicht akzeptabel, dass muslimische Religionslehrer grundsätzlich im Ausland ausgebildet werden." Auch Grünen-Chefin Claudia Roth fordert, dass der Islamunterricht von Lehrern erteilt wird, "die an deutschen Hochschulen ausgebildet worden sind". Das ist keineswegs unrealistisch: So wurde vor zwei Jahren an der Universität Münster eine Professur für "Religion des Islam" eingerichtet, damit ist Münster die erste deutsche Hochschule, die Lehrer für den Islamunterricht ausbildet. Und einige Bundesländer haben bereits Modellversuche mit dem Islamunterricht gestartet.

Mit dem Hinweis auf die Zuständigkeit der Länder mögen sich die Bundespolitiker auch nicht zur genauen Gestaltung des Islamunterrichts äußern, wohl aber zu seinen Vorteilen. "Eine kluge Anerkennung des Islam stärkt die gemäßigten Strömungen", sagt Beck. Auch gehöre die Kenntnis der großen Religionen zum "kulturellen Rüstzeug aller Bürger". Und die Kirchenbeauftragte der Union, Ingrid Fischbach, erhofft sich vom Islamunterricht mehr Transparenz: "Ein solcher Unterricht wäre hilfreich, weil die Arbeit der Moscheevereine oft nicht transparent ist. Im Bereich Integration entsteht aber gerade durch Nichtwissen oft Scheu oder gar Angst." Auch FDP-Kollegin Sibylle Laurischk hält für "bedenklich, dass die jetzigen Angebote im schulfernen Rahmen von deutschen Stellen nicht zu beeinflussen sind".

Noch wichtiger als eine mögliche Kontrolle ist der Liberalen Laurischk aber das "Signal für die Wertschätzung des Islam". Mit dem Schulunterricht würde die Ausgrenzung einer Religion beendet und die Integration in zweierlei Hinsicht befördert. Erstens gäbe es endlich von deutscher Seite ein Angebot für die vielen muslimischen Kinder. Zweitens würde "die Annahme der deutschen Sprache" gefördert, wenn man auf Deutsch den eigenen Glauben zum Thema mache. Sprache sei schließlich der Schlüssel zur Integration und ihre Förderung hier zu Lande viel zu lange vernachlässigt worden. Da ist Laurischk ganz nah bei Kerstin Griese, die sich "ein verbindliches, kostenloses Kindergartenjahr wünscht, damit ausländische Kinder vor der Einschulung Deutsch lernen". Nur dann könnten sie später auch dem deutschsprachigen Islamunterricht folgen.


14.02.2006   Von Christina Wandt
Eine junge Beauftragte für die Kirchen  
Sie ist seit knapp zwei Jahrzehnten in der SPD und zählt immer noch zu den jungen Talenten. Kerstin Griese ist früh in die Politik gestartet, war schon während ihres Geschichtsstudiums in Düsseldorf Asta-Vorsitzende. Seit 1995 gehört sie auch dem Parteivorstand an, seit 2000 sitzt sie im Bundestag. Dort hat sich die 39-Jährige als Vorsitzende des Familienausschusses rasch einen Namen gemacht. Die gehört zu den "Netzwerkern", jenen SPD-Nachwuchskräften, die sich flügelübergreifend zusammengeschlossen haben.
Bei der Bundestagswahl 2005 gewann Griese das Direktmandat für den Wahlkreis Niederberg/Ratingen - und dann ein neues Amt: Sie ist nun auch Kirchenbeauftragte ihrer Fraktion.
Frühstück mit Ihrer WAZ
Morgens schon mitreden können? Holen Sie sich die WAZ auf Ihren Frühstückstisch!
Jetzt kostenlos testen!
ARTIKEL VERSENDEN ARTIKEL DRUCKEN    
fotostrecke 
Den Entführten droht der Tod

Nach dem "letzten Ultimatum" der Entführer ist das Leben der Deutschen in höchster Gefahr. Sehen Sie Bilder dazu.

> Zur Fotostrecke
Ihre Meinung 
Das Politik-Forum

Aktuelle politische Themen in der Diskussion:

> NRW: Unsoziale Sparpläne?
> Mitsprache für Patienten?
> Rente mit 67
> Sprache auf dem Schulhof
> (Wo) brauchen wir Beamte?
> Gammelfleisch-Protest
Fotostrecken 

Die Woche ist um
So sah unser Karikaturist die vergangene Woche.

mehr
Weitere Fotostrecken
> Die deutsche Einheit
> Erinnerung an Hiroshima
> Merkels Bundeskabinett
umfrage 
Ihre Meinung
Die neue Bundesregierung ist seit nunmehr viereinhalb Monaten im Amt: Mit welchem Minister sind Sie besonders zufrieden?
Wolfgang Schäuble (CDU), Inneres
Brigitte Zypries (SPD), Justiz
Peer Steinbrück (SPD), Finanzen
Michael Glos (CDU), Wirtschaft / Technologie
Franz Müntefering (SPD), Arbeit / Soziales
Horst Seehofer (CDU), Ernährung / Landwirtschaft / Verbraucherschutz
Thomas de Maizière (CDU), Bundeskanzleramt / besondere Aufgaben
Frank-Walter-Steinmeier (SPD), Auswärtiges
Franz Josef Jung (CDU), Verteidigung
Ursula von der Leyen (CDU), Familie / Senioren / Frauen / Jugend
Ulla Schmidt (SPD), Gesundheit
Wolfgang Tiefensee (SPD), Verkehr / Bau / Stadtentwicklung
Sigmar Gabriel (SPD), Umwelt / Naturschutz / Reaktorsicherheit
Annette Schwavan (CDU), Bildung / Forschung
Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), wirtschaftl. Zusammenarbeit / Entwicklung
Hier wird diskutiert
umfrage-ergebnisse 

So haben Sie abgestimmt:

> Werbegrenzen im TV
> Ihre Wunschkoalition
Kommentare 

Öffentliches Desinteresse

Deutsche Geiseln im Irak...
mehr
Weitere Kommentare:
Mehr Klarheit
Kampf der Kulturen, Kampf um was?
Service 
Die WAZ weltweit

Hier erhalten Sie die WAZ druckfrisch:
> Europa, Nahost, Afrika
> Amerika, Karibik
> Australien, Asien

Kontakt 

Redaktion Politik

         
 
Eine Seite zurück
Zum Seitenanfang
 
         
   

Die Inhalte auf dieser und den übrigen Seiten sowie die Gestaltung der Seiten unterliegen dem Urheberrecht der Zeitungsverlagsgesellschaft E. Brost und J. Funke GmbH & Co. Die Verbreitung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages zulässig. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigung auf CD-ROM.

   
REISE
Skandinavien
... lockt Abenteurer und Entdecker.

Bad Dürkheim ...
... ist einer der sonnigsten Orte Deutschlands.

Der Süden Afrikas ...
... ist abwechslungsreich wie kaum ein anderes Land.

Die Weltreise-Reporter ...
... berichten von ihrer Fahrt auf der MS Astor.
SONDERTHEMEN
DIGITALE BEILAGEN
Prospekte der WAZ jetzt auch online abrufbar
LOTTO
TICKETS BESTELLEN
Rolling Stones
Tour 2006
LESER WERBEN LESER
WAZ empfehlen
... und eine hochwertige Brotbox geschenkt bekommen.
AUTO UND VERKEHR
Gelsenkirchen:
Die lokalen Autohäuser stellen sich vor.

Mobil in Wattenscheid:
Aktuelle Empfehlungen rund ums Auto.