Die Sozialdemokratin und
Bundestagsabgeordnete des Nordkreises, Kerstin Griese, setzt sich seit
Jahren mit politischer Konkurrenz links der SPD auseinander. Welche
Einstellung hat die Politikerin, die in der SPD-Bundestagsfraktion zum
kanzlertreu geltenden "Netzwerk" zählt, zur neu formierten Linkspartei,
die sich kürzlich auch im Kreis Mettmann aus PDS und "Wahlalternative
Arbeit und soziale Gerechtigkeit" (WASG) formiert hat?
"Sowohl Repräsentanten der PDS wie auch der WASG habe ich als
Populisten und Illusionisten kennengelernt", sagt Griese. Die
programmatischen Aussagen der Linkspartei zur Bundestagswahl kann die
Abgeordnete nicht als Beitrag zur Bewältigung der anstehenden Probleme
in Deutschland erkennen: "Bei einer Umsetzung aller Versprechen müsste
die Neuverschuldung zumindest verdoppelt werden", meint sie. Zwingende
Folge: Eine Zusammenarbeit in Form einer Koalition, wie sie einige
SPD-Politiker für vorstellbar halten, komme für sie nicht in Frage.
Wer die neue Linkspartei einschätzen wolle, dürfe die klare
PDS-Dominanz nicht übersehen. "Als Sozialdemokratin lege ich Wert
darauf, dass linkes Denken immer mit Freiheit und Demokratie
zusammengehört." Die PDS stehe als Nachfolgepartei der SED gewiss nicht
in dieser Tradition.
Die Auseinandersetzung muss nach Meinung von Kerstin Griese aber zuerst
mit den Wählern der Linkspartei erfolgen. "Ich will mich den Fragen der
Anhänger stellen und so zur Enttarnung der populistischen Partei
beitragen", kündigt sie an.
10.08.2005
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