Niederberg/Ratingen | SommerTOUR

4. Etappe: Freitag

Sprengung bei Rheinkalk in Wülfrath

Eine Sprengung war der Höhepunkt des Besuches bei Rheinkalk in Wülfrath-Flandersbach. Doch bevor Kerstin Griese – die unter anderem vom Wülfrather Kämmerer Wolfgang Peetz und dem SPD-Ratsfraktionschef Manfred Hoffmann begleitet wurde – sich das Geschehen im Kalkabbau angucken durfte, stand ein Gespräch mit der Werksleitung auf dem Programm.

Herbert F. Müller-Roden, der Vorsitzende des Rheinkalk-Geschäftsführung, und Werkleiter Ingo Stolzheise erläuterten zusammen mit weiteren Verantwortlichen die Geschichte und die Perspektiven des Kalkabbaus in Wülfrath. Kerstin Griese fragte nach den Bürgerprotesten in Neviges, die gegen die Erschließung des Silberberges seien. Müller-Roden machte deutlich, dass man einen intensiven Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger führe und die Bedenken ernst nehme. Deshalb werde alles erdenktliche getan, um die Umweltbelastungen möglichst gering zu halten. „Die Erschütterungen durch Sprengungen bleiben unterhalb der Grenzwerte“, ist sich Rheinkalk sicher. Sehr viel tue Rheinkalk für die Renaturierung. Auch das „Naturerlebnis Steinbruch Schlupkothen“ und der neue Zeittunnel im Rahmen der Euroga 2002plus werden von Rheinkalk unterstützt.

40 Ausbildungsplätze gebe es bei Rheinkalk, wurde der Jugendausschussvorsitzenden Griese erklärt. „Für ein Werk mit 400 Mitarbeitern ist das doppelt so viel, wie im Bundesdurchschnitt üblich“, lobte sie die beeindruckend hohe Ausbildungsquote.

Herbert F. Müller-Roden bat zum Abschluss des Gespräches, dass die Bundestagsabgeordnete ihr Augenmerk auf den sogenannten „Emissionshandel“ richten solle. Denn dessen gesetzliche Regelung werde spätestens im nächsten Jahr auf den Tisch des Bundestages kommen, um einen EU-Richtlinie umzusetzen. Dies könne für die Kalk-Industrie sehr problematisch werden, verdeutlichte Müller-Roden. Denn beim Aufspalten des Kalksteins entstehe zwangsläufig Kohlendioxyd. „Da gibt es kein mehr oder weniger“, wies er auf einen Unterschied zu den Brennstoffen hin. Denn dort könnte eine effizientere Nutzung die Emissionen verringern.

Rheinkalk

Der demeter-Hof „von Hellen“ in Velbert

Im Windrather Tal – gelegen zwischen Neviges und Langenberg – gibt es eine Reihe von Öko-Bauernhöfen. Auf dem Hof „Zur Hellen“, der dem demeter-Anbauverband angeschlossen ist, war Kerstin Griese über die Mittagszeit zu Gast. Zusammen mit der Nevigeser Ratsfrau Brigitte Djuric wurde sie von Karl-Heinz und Suse von Schwanenflügel sowie der Auszubildenden Domenica Mexner begrüßt. „Wir haben hier zwölf Arbeitsplätze plus drei Minijobs.“ Dies sei für einen 50-Hektar-Hof eine sehr große Beschäftigtenzahl. Auszubildende gäbe es vier, sie würden jedoch auch fünf oder sechs nehmen, sagte Karl-Heinz von Schwanenflügel.

Die Ökohöfe im Windrather Tal würden alle nicht von gelernten Landwirten betrieben, sondern von „Städtern“. Viele Höfe seien im Besitz von eingetragenen Vereinen oder sogar einer Stiftung, wie der Hof „Zur Hellen“, erfuhr die Bundestagsabgeordnete. Griese sagte, dass sie einen Ausbau des Öko-Landbaus für sehr wichtig halte. „Die Bundesregierung hat die Förderung für Bio-Produkte erheblich ausgeweitet.“ Sie selbst kaufe Brot fast immer beim Bio-Bäcker. „Es schmeckt einfach besser“, ist sie sich sicher.

Nach dem Gespräch führte Domenica Mexner die Gäste über den Hof und zeigte den Feingemüseanbau, die Rinder- und die Schweinestallungen. Eine Besonderheit ist die Käseproduktion, die auf dem Hof selbst geschieht. Nach einem Blick in den Keller, in dem der Käse monatelang reift, probierte Kerstin Griese von dem „Zur Hellen“-Bergkäse. „Der ist lecker“, lobte sie und kaufte im Hof-Laden nicht nur Käse, sondern auch Brot und Gemüse ein. Der Verkauf im eigenen Laden und das Gemüse-Abo, das direkt nach Hause geliefert werde, sei die wichtigste Vertriebsschiene des Hofes, erläuterte von Schwanenflügel.

„Zur Hellen“
Demeter

26.7.03

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