Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

„Kerstin Griese trifft …“

Klaus Staeck in Langenberg

Die Umweltpolitik ist für den Heidelberger Grafiker Klaus Staeck seit Jahrzehnten sein wohl wichtigstes Thema. Seine Geburtsstadt sei Bitterfeld, die Stadt, die durch die Hochwasserkatastrophe in den letzten Wochen durch die Medien ging, erzählte Staeck im Gespräch mit Kerstin Griese. Skandalös fand er, dass für die große Spendenaktion der ARD auch die Bild-Zeitung geworben habe. „Die Bild hetzt seit Jahren gegen alles, was mit Umweltpolitik zusammenhängt. Jürgen Trittin ist deren Lieblingsfeind – bis hin zur Bildfälschung. Nicht, das die etwas gegen den Mann haben, sondern es geht ums Thema“, sagte Staeck. Jetzt setze sich die Bild-Zeitung an die Spitze, und anschließend werde es so weiter gehen, wie immer.

Selbstbewusst sagte Klaus Staeck, dass er den Leuten nun seit 30 Jahren auf die Nerven gehe. Er fragte Kerstin Griese, was denn die SPD, was denn die Politik tun könne. „Die Politik kann viel tun“, anwortete die Velberter Abgeordnete. Rot-grün habe mit dem Atomausstieg eine ganz wichtige Entscheidung getroffen. Es komme sehr oft darauf an, die Entscheidungen den Menschen zu vermitteln. So müsse beispielsweise auch gesagt werden, dass erneuerbare Energien 100.000 Arbeitsplätze geschaffen hätten. Und am 22. September ständen klare Alternativen zur Wahl. Stoiber werde das Rad wieder zurückdrehen. „Der hat noch nicht mal einen Menschen, der für Umweltpolitik zuständig ist, in seinem so genannten Kompetenzteam.“

12.000 Unterschriften hat Klaus Staeck für den Wahllaufruf seiner „Aktion für mehr Demokratie“ gesammelt, die zur Wahl der SPD auffordert. Gerade Intellektuelle, Künstler und auch Betriebsratsvorsitzende, die zunächst von der Politik Gerhard Schröders enttäuscht gewesen seien, hätten unterschrieben, berichtete Staeck. Wenn er auf unzähligen Veranstaltung im ganzen Land versucht, die Leute zu überzeugen, rufe er immer zu einer „Gedenkminute“ auf. „Lasst uns doch mal eine Minute lang vorstellen, dass Stoiber Bundeskanzler ist.“

Die Ausstellung der Plakatkunst von Klaus Staeck und sein Gespräch mit Kerstin Griese stieß bei den Bürgerinnen und Bürgern auf unerwartet großes Interesse. Auch örtliche Künstler waren in das Langenberger Bürgerhaus gekommen, um mit Staeck zu sprechen. Schließlich hat er bereits zwei Mal am Langenberger Kunstprojekt „Tuchfühlung“ teilgenommen. Das Segel, das er für die Ausstellung „Tuchfühlung 1“ gestaltete hatte, war hinter den roten Sesseln, auf denen Kerstin Griese und Klaus Staeck saßen, aufgebaut. Auf dem Segel ist ein als Lügenbaron gekleideter Helmut Kohl zu sehen. Dieses Kunstwerk wurde bereits 1997 geschaffen.


Aktion für mehr Demokratie

1.9.02

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